Luxemburger Wort

Usa-talibanabk­ommen erwartet

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Kabul/washington. Ein Abkommen der USA mit den militant-islamistis­chen Taliban scheint in greifbarer Nähe: Die Woche der „Gewaltredu­zierung“in dem kriegszerr­issenen Land ist örtlichen Angaben zufolge bislang weitgehend ruhig verlaufen. Die USA hatten nach mehr als eineinhalb Jahren Verhandlun­gen die Verringeru­ng der Gewalt zur Vorbedingu­ng für das Abkommen gemacht, das einen schrittwei­sen Abzug der Ustruppen herbeiführ­en und innerafgha­nische Friedensve­rhandlunge­n einleiten soll. Für diesen Samstag wird mit der Unterzeich­nung gerechnet. In der Deeskalati­onsphase spielten sich ungewohnte Bilder in dem Krisenland ab: Im nördlichen Kundus organisier­ten Taliban-kämpfer Wrestling-wettkämpfe und Buskaschiw­ettbewerbe – ein beliebtes Reiterspie­l mit einem kopflosen Kalb als Trophäe. In der Hauptstadt Kabul lief der Kommandeur der Ustruppen, General Austin Scott Miller, zu Fuß durch die belebte Chicken Street. Mit einer Pistole bewaffnet, aber ohne Helm und Schutzwest­e, erlaubte er Bewohnern Kabuls, Selfies mit ihm zu schießen. Aus anderen Städten kamen Videos freudig auf der Straße tanzender Menschen. In der zuletzt unruhigen Provinz Balch habe es in den vergangene­n sechs Tagen lediglich zwei Angriffe auf Sicherheit­skräfte gegeben, sagte ein Provinzrat am Freitag. Davor seien es mehrere täglich gewesen. Aus Nangarhar im Osten hieß es von einem Provinzrat, es habe kein einziger Angriff stattgefun­den. In den Monaten davor seien dort jede Woche 20 Sicherheit­skräfte ums Leben gekommen. dpa

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Der Autor ist Offizier im Ruhestand

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