„Das Tablet ist kein Babysitter“
Neue Infokampagne für Umgang mit Handy und Co.
Luxemburg. Der Einfluss der digitalen Medien bestimmt immer mehr den Alltag. Dabei stehen vor allem Eltern öfters vor dem Dilemma, wie sie ihren Kindern den sinnvollen Gebrauch von Tablets, Handys und Fernsehen beibringen sollen. Nun hat das Bildungsministerium zusammen mit der Initiative Bee Secure eine breit angelegte Informationsoffensive gestartet, bei der die Eltern im Mittelpunkt stehen. Der Name: „Les écrans en famille“.
Aufbauend auf wissenschaftlichen Studien, wurden einige Leitlinien erarbeitet, die besonders wichtig sind, um Kindern einerseits einen sinnvollen Umgang mit den Medien zu erlauben, andererseits aber auf die Risiken und Nebenwirkungen aufmerksam zu machen. Dabei erstreckt sich die Palette an möglichen Folgen von Schlafmangel bis hin zu Störungen beim sozialen Verhalten. Eltern müssen aber mit gutem Beispiel vorgehen, und genau darauf zielt die Kampagne ab.
No-go unter drei Jahren
Mit Anzeigen in der Presse, Postern im öffentlichen Raum sowie, von Mitte März an, mit einer Broschüre, die in allen Grundschulen verteilt wird, soll die Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt werden. Darin wird aufgezeigt, dass für Kinder unter drei Jahren jegliche Form von digitalen Bildschirmen ein absolutes No-go darstellt. Auch danach soll sich der Gebrauch auf Videospiele beschränken, die Eltern und Kinder gemeinsam angehen. Denn: „Das Tablet ist kein Babysitter“, so Bildungsminister Claude Meisch. Auch wenn der Nachwuchs dann quengelt und motzt, sollten sich die Eltern ihrer Rolle bewusst sein. „Eine fundamentale Aufgabe der Eltern besteht darin, Grenzen zu setzen“, führt Meisch weiter aus.
In dem Sinne gelten auch die Leitsätze der französischen Psychologin Sabine Duflo, die in der sogenannten „Vier-schrittemethode“zusammengefasst sind. Dort werden vier bildschirmfreie Zonen definiert: am Morgen, beim Essen, vor dem Einschlafen und im Kinderzimmer. Jeff Kaufmann von Bee Secure seinerseits unterstreicht in diesem Zusammenhang, dass es mit einer zeitlichen Einschränkung der Nutzung nicht getan ist. Vielmehr sollten Eltern Interesse zeigen an dem, was ihre Schützlinge im Internet umtreibt. Die soziale Kompetenz und das Wohlergehen der Kinder werden dadurch nur gestärkt. Und genau das ist es, was auch Minister Meisch am Herzen liegt: „Wir wollen starke Kinder.“fwa
Kindern sollten Grenzen gesetzt und die Zeit vor dem Bildschirm limitiert werden.