Der nächste Turm am Horizont
Bau des Gravity-hochhauses am Differdinger Stadteingang soll drei Jahre in Anspruch nehmen
Differdingen. Am Stadteingang steht eine weitere Großbaustelle bevor. Der Gravity Tower, ein Doppelturm, jeweils 16 und 20 Stockwerke hoch, wird am Standort des ehemaligen Hadir-towers entsehen. Der Gemeinderat hat nun dem Verkauf des Geländes mehrheitlich zugestimmt.
Acht Millionen Euro werden dadurch in die Gemeindekasse fließen. Allerdings dürften sie dort nicht lange liegen bleiben. Denn die Stadt plant 80 Appartements, die im Doppelturm entstehen werden, für 40 Millionen aufzukaufen. Darunter sind 26 Seniorenwohnungen vorgesehen.
Während der Verkaufsakt des Geländes bei nur einer Neinstimme, der von Gary Diderich (Déi Lénk), angenommen wurde, gab es mehr Diskussion, was die bevorstehende Baustelle angeht. Immerhin dürften die Arbeiten am Standort zwischen Einkaufszentrum und Science Center drei Jahre in Anspruch nehmen.
Die Oppositionsräte Erny Muller (LSAP) und François Meisch (DP) verwiesen beide auf einen Brief, der ihnen von Nicolas
Didier, dem Direktor des Science Center, zugeschickt wurde. Dieser befürchtet größere Unannehmlichkeiten, unter anderem durch laute Betonpumpen. Es sei Aufgabe der Stadt, sich für das Science Center einzusetzen, forderten Muller und Meisch. Schöffe Tom Ulveling (CSV) zeigte sich daraufhin vom Science-center-direktor
„sehr enttäuscht“. Vor Kurzem sei er bei ihm gewesen und habe ihm zugesichert, nach einer Lösung zu suchen. „Ich bin ein Supporter des Science Center“, so Ulveling noch. Aber Baustellen seien nun mal mit Unannehmlichkeiten verbunden.
Anderweitig habe das Science Center „alles bekommen, was es will“. Damit gemeint waren Räume
in der ehemaligen Léierbud, die bisher vom COSP, einer Organisation, die Arbeitslosen eine Berufsausbildung gibt, benutzt wurden. Zwischenzeitlich werden die Räume aber noch der internationalen Schule zur Verfügung gestellt. Auch wurde dem Science Center zugestanden, sich vor Ort mit Containermodulen zu vergrößern. Ähnlich äußerte sich Bürgermeisterin Christiane Brasselrausch (Déi Gréng). Im Fall des Gravity Tower gehe es darum, die Wohnungsnot zu lindern. „Wir haben Nicolas Didier die Hand ausgestreckt“, sagte sie. Weshalb sie sich auch „enttäuscht“zeigte. Hier würden die Leute gegeneinander ausgespielt.
Schließlich wurde ein Vertragszusatz, in dem es um die Baustelle geht, nur mit den Stimmen von Déi Gréng, CSV und KPL gestimmt. LSAP und DP enthielten sich und Déi Lénk stimmten dagegen.
Sparkasse. Die Schließung von Filialen der Sparkasse sorgt auch in Differdingen für Zähneknirschen. „Wir sind nicht damit einverstanden, vor vollendete Tatsachen gestellt worden zu sein“, so Christiane Brassel-rausch. Die Zweigstelle in Niederkorn wird verschwinden. Sie wird mit der Filiale in Differdingen fusionieren, die im Einkaufszentrum Opkorn neu eröffnen wird. Eine Unterredung wurde mit Verantwortlichen der Sparkasse vereinbart, so die Bürgermeisterin noch. Den Stadtverantwortlichen schwebt vor, Pilotprojekte auszuprobieren.
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