Freie Fahrt zur Kavalkade
Nach dem Erdrutsch bei Wasserbillig soll die N 10 am 20. März wieder für den Verkehr freigegeben werden
Wasserbillig. Der erneute Erdrutsch Anfang Februar oberhalb der Nationalstraße 10 zwischen dem Ortsausgang von Wasserbillig und der Autobahnauffahrt hat im Gemeinderat Mertert zu lebhaften Diskussionen geführt. An derselben Stelle war bereits Ende Januar 2018 der Hang abgerutscht, sodass Bäume umstürzten. Damals wie heute musste die N 10 wochenlang gesperrt werden.
Die Dp-fraktion sowie die Vertreter der LSAP, Claude Franzen, Colette Frisch und Roland Feipel, wollten von Bürgermeister Jérôme Laurent (LSAP) wissen, welche Maßnahmen in diesem Zeitraum unternommen wurden, um einem erneuten Erdrutsch vorzubeugen und was geplant sei, damit es in Zukunft nicht mehr vorkommt.
Messungen und Analysen
Bürgermeister Jérôme Laurent antwortete, dass in der Zwischenzeit bereits vieles unternommen wurde. Verschiedene Varianten wurden geprüft, um den Hang zu sichern. 2019 wurden geotechnische Analysen erstellt, Penetrometer-vermessungen sowie Probebohrungen und aufwendige Geländemessungen durchgeführt. Im November wurde ein detailliertes Vorprojekt des Büros Tr-engineering an die Straßenbauverwaltung übermittelt. In diesem Monat wurde das Projekt, das rund 1,7 Millionen Euro kostet, auf den Instanzenweg gebracht. Da die Instanzenwege in Luxemburg sehr lang sind, so Laurent, ist erst Ende kommenden Jahres mit dem Baubeginn zu rechnen.
Die Aufräumarbeiten an der aktuellen Baustelle nach dem erneuten Erdrutsch begannen am 9. Februar. Zunächst musste umgeplant werden, da der Abtransport der Gesteinsmassen nach Altwies verlegt wurde. Das Schotterwerk in Moersdorf nimmt nichts mehr an. Die Sperrung der N 10 soll laut Auskunft der Straßenbauverwaltung nun spätestens am Freitag, dem 20. März, also am Tag vor der Wasserbilliger Nachtkavalkade, aufgehoben sein.
Parzellierung. Mit dem Inkrafttreten des neuen allgemeinen Bebauungsplans für die Gemeinde Mertert unterliegen die Grundstückseinteilungen einer abgeänderten Prozedur und müssen vom Gemeinderat genehmigt werden. Romain Koster, Ingenieur im technischen Dienst, gab die nötigen Erklärungen. Einstimmig wurden die Parzellierungen von drei Parzellen
in insgesamt zwölf Einzelparzellen genehmigt.
Kostenvoranschlag. Im Zusammenhang mit dem Bau des zukünftigen neuen Gemeindeateliers ist es erforderlich, ein Rückhaltebecken zu bauen. Laut Kostenvoranschlag des Ingenieurbüros Tr-engineering belaufen sich die Kosten auf 374 403 Euro. Der Wasserfonds wird sich finanziell an dem Projekt beteiligen.
Versorgungsleitungen. In einer zweiten Phase werden in der Rue de la Moselle auf einer Strecke von 600 Metern von der Cité Cerabati bis zum Funpark die Kanalisation, die Wasserleitung samt neuen Hausanschlüssen, die Gasleitung und die Kabel der Gemeinschaftsantenne mit den Hausanschlüssen und sonstige Reserverohre neu verlegt. Der von Schroeder & Associés aufgestellte Kostenvoranschlag beläuft sich auf 1,5 Millionen Euro. Hierzu gab es keine Gegenstimme.
Sparkassenfiliale. Die Schließung der Sparkassenfiliale in Wasserbillig fand ebenfalls ihren Niederschlag im Gemeinderat. Die Räte wollten wissen, ob der Schöffenrat im Vorfeld über die Schließung informiert war, und wie der Schöffenrat auf die Schließung zu reagieren gedenkt. Bürgermeister Laurent antwortete, dass der Schöffenrat im Vorfeld nicht informiert wurde und nicht erfreut über die getroffene Entscheidung ist. Nachdem die CFL im Juli den Fahrkartenschalter in Wasserbillig aufgegeben hat, ist dies ein weiterer Verlust für die Gemeinde, so der Bürgermeister.
Die Kunden der Sparkassenfiliale Wasserbillig müssen sich nun nach Grevenmacher begeben oder ihre Bankgeschäfte online erledigen. Auf Initiative von Tom Jungen, Bürgermeister der Gemeinde Roeser, haben die Bürgermeister der von Filialschließungen betroffenen Gemeinden beschlossen, in einem Brief an den Staatsminister und den Finanzminister ihre Missbilligung über die Vorgehensweise der Spuerkeess auszudrücken.
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