Beckhams Werk
Der neue Franchise-club Inter Miami will die MLS aufmischen
David Beckham flanierte über das nagelneue Trainingsgelände in Fort Lauderdale. Das von Palmen gesäumte Vereinsheim, die sieben saftig grünen Fußballplätze, das frisch zusammengestellte Team – sein Werk. Und Beckham sah, dass es gut war.
„Das ist ein sehr stolzer Moment“, sagte der Clubbesitzer. Beckham hatte bislang nur Bilder und Videos seines neuen Vereins Inter Miami CF gesehen, doch die Eindrücke vor Ort überwältigten ihn. „Jetzt physisch hier zu sein und das Team das erste Mal im Training zu sehen, selbst an unserem Ort zu sein und die unglaubliche Arbeit des Teams und der Spieler, unserer Familie, zu sehen“, schwärmte er.
Die Szene vom ersten Besuch Beckhams auf der schmucken Anlage rund 30 Meilen von Miami entfernt sagt vieles darüber aus, wie Fußball in den USA funktioniert. Beckham ist in der Investorengruppe des Clubs ein Mitglied der ersten Stunde. Als Miami vor zwei Jahren den Zuschlag für das 25. Mls-franchise erhielt, war er längst dabei.
Hype
Erstmals blicken ließ sich das britische Fußballidol aber erst jetzt, wenige Tage vor dem Premierenauftritt seines Teams am Sonntag bei Los Angeles FC. Dann startet auch der New York City FC mit Nationalspieler Maxime Chanot gegen Columbus in die neue Saison. Beckham kann den Ligastart
nicht erwarten. „Wir sind sehr aufgeregt“, sagt er und klingt dabei fast so, als würde er selbst noch einmal die Schuhe schnüren. Wie damals, als er den Usamerikanischen Markt während seiner fünf Jahre bei Los Angeles Galaxy (2007 bis 2012) eroberte – und für einen neuen Hype sorgte.
Die Hoffnungen, die allein mit seinem Namen verbunden werden, sind auch diesmal groß. Nach den prominenten Abgängen von Bastian Schweinsteiger, Zlatan Ibrahimovic und Wayne Rooney müssen neue Schlagzeilen produziert werden – und da kommt das Engagement Beckhams womöglich genau zur richtigen Zeit. „Ich habe gehört, dass es eines Tages einen Megatransfer geben soll – und dabei werden Cristiano Ronaldo und Messi am häufigsten gehandelt“, sagte Minnesotas englischer Coach Adrian Heath dem „Mirror“. Mit der Beziehung zu beiden Spielern und dem Plan, den Beckham und seine Unterstützer im Kopf haben, „können sie eigentlich nur nach Miami gehen“.
Auch ohne die großen Spielernamen sorgt Beckham, der in Miami gerade eine neue Arena für 25 000 Fans samt großzügigem Vergnügungsareal bauen lässt, für Rummel. Das erste Heimspiel ist bereits ausverkauft. sid