Sehnsucht nach dem großen Titel
Die Frauen des CHEV Diekirch gehen zuversichtlich ins Finale am Sonntag
Acht Jahre liegt der letzte große Pokalerfolg des Frauenteams des CHEV Diekirch zurück. Die Mannschaft treibt eine große Sehnsucht nach einem erneuten Titelgewinn, wenn sie am Sonntag von 17.30 Uhr an auf Düdelingen trifft.
2012 holte Diekirch nicht nur den Pokalsieg, sondern setzte sich auch in der Meisterschaft durch. Aus dem damaligen Aufgebot sind 2020 noch drei Spielerinnen mit dabei. Da ist zum einen Dana Ciocanea, die damals eine wichtige Schaltzentrale im Rückraum war. Heute coacht die Rumänin das Team von der Seitenlinie aus. Ciocanea beerbte Anfang Oktober 2019 Katarzyna Pietrasik. „Wir sehen nicht erst seit dieser Saison, dass wir eine enorme Siegermentalität entwickeln. Dass wir Fortschritte in allen Bereichen nachweisen, kommt nicht von ungefähr. Dieses Siegergen hilft vieles zu kompensieren, wenn es spielerisch mal nicht so rund läuft.“
Angesprochen auf das Finale in der Coque am Sonntag kündigt Ciocanea einen großen Kampf an: „Wir wollen das Endspiel gewinnen und nach acht Jahren endlich wieder den Pokal nach Diekirch holen.“
Neben ihr waren auch Liliana Rodrigues und Jill Zeimetz vor acht Jahren schon dabei. Nationalspielerin Zeimetz weiß, dass der Diekircher Anhang hinter der Mannschaft stehen und sie antreiben wird. „Der Sieg gegen Titelverteidiger Käerjeng im Viertelfinale war gigantisch. Die Anhänger tobten. Es war ein emotionaler
Abend“, blickt Zeimetz zurück und ist deshalb auch sehr euphorisch für das Endspiel am Sonntag: „Der Verein hat viele Tickets und auch viele T-shirts an unsere Anhänger verkauft. Ich denke, dass es ein Festtag für den Diekircher Handball wird. Wir freuen uns riesig darauf.“
Pietrasik wieder dabei
Nach dem souveränen Halbfinalsieg am Donnerstag gegen Esch stehen die Zähler wieder auf Null: „Ich denke, dass wir auf Augenhöhe mit Düdelingen sind. Beide Teams sind in etwa gleichstark. Die Tagesform wird entscheiden.“
In der Axa League musste sich Diekirch gegen den Rivalen zwei Mal geschlagen geben. In Düdelingen gewann der HB Düdelingen mit 27:25, in Diekirch hieß es 30:28 für den Gegner.
Zeimetz und Co. werden am Donnerstag beim 28:25 von Düdelingen gegen Museldall genau zugeschaut haben. „Unsere Trainerin wird uns explizit auf den
Gegner einstellen und uns ein probates taktisches Konzept mit auf den Weg geben,“so Zeimetz, die nicht zu viel verraten will.
Ihre Teamkollegin Anne Steuer soll neben Torhüterin Adriana Staicu der Abwehr Stabilität verleihen. „Anne hat sehr viel Erfahrung und bringt jede Menge Ruhe in unser Spiel. Sie kann aber auch zugreifen und hart verteidigen. Sie ist einer der Köpfe der Mannschaft“, so Zeimetz.
Ob es bei Kim Frauenberg schon zu einem Kurzeinsatz reicht, wird sich zeigen. Nach einem Kreuzbandriss stand sie am Donnerstag erstmals wieder im Kader. Das 18jährige Talent Ewa Pietrasik, Schwester von Ariel Pietrasik, der am Samstag mit Berchem im Finale spielt, war nach zwei Kreuzbandrissen lange ausgefallen. Ob es für sie zu mehr Einsatzzeit reicht, wird man sehen. Gegen Esch traf sie zumindest zwei Mal vom Siebenmeterpunkt. Der CHEV ist bereit für den nächsten großen Titel.