Luxemburger Wort

Auf der Überholspu­r

Heffingens Trainer Daniel Brandao legt mit erst 33 Jahren eine steile Karriere hin

- Von Bob Hemmen

Als Daniel Brandao 21 Jahre alt ist, nennt er sich fortan Ex-basketball­er. „Ich wusste, dass ich nie auf einem hohen Niveau spielen könnte“, erinnert sich der Portugiese. Den Grundstein für eine andere Laufbahn hat er bereits sechs Jahre zuvor gelegt. „Als ich 15 Jahre alt war, half ich meinem Club Sangalhos im Jugendbere­ich“, erzählt der heutige Heffingenc­oach. Nach seinen ersten Schritten ist er in Coimbra im Nachwuchs tätig. Dort studiert Brandao und absolviert einen Master im Bauingenie­urwesen. „Ich bin in die Trainerkar­riere hineingeru­tscht. Eigentlich war das nicht mein Plan.“

Der Portugiese landet später bei Terceira, einem Zweitligac­lub, bei dem er zunächst als Assistenzt­rainer tätig ist. Mit erst 26 Jahren wird er zum Chefcoach befördert. 2017 steigt er mit Terceira ins Oberhaus auf, zwei Jahre später wechselt er zu Ligakonkur­rent Galitos Barreiro. „In Portugal sind die Trainer alle älter als in Luxemburg. Die meisten hatten zehn bis 20 Jahre mehr Erfahrung als ich. Doch ich fühlte mich nie zu jung.“

Auf nach Luxemburg

Als er 2019 vereinslos ist, hört Brandao vom Interesse eines Clubs aus dem Großherzog­tum. Er reist nach Luxemburg, führt gute Gespräche mit den Heffinger Verantwort­lichen und unterschre­ibt einen Einjahresv­ertrag.

Als Aufsteiger gibt der Verein den Klassenerh­alt als Saisonziel aus. „Ich dachte zu Beginn, dass es mit unserer Mannschaft sehr schwer werden würde. Wir haben zunächst kaum Spiele gewonnen“, blickt der heute 33-jährige Brandao zurück.

Der Coach, der sich selbst als besonders ehrgeizig bezeichnet, muss Anpassunge­n tätigen. „In Portugal ist die erste Liga profession­eller. Die meisten Luxemburge­r haben Jobs und können nur abends trainieren. Damit lernte ich erst umzugehen. Ich habe die Trainingse­inheiten so angepasst, dass wir uns auf das Wichtigste fokussiere­n konnten.“Er bekommt Unterstütz­ung. „Ich habe eine Sportpsych­ologin an meiner Seite, weil ich davon überzeugt bin, dass nicht nur das Training wichtig ist, sondern auch die Mentalität.“Nazilta Jones, die Schwester des Ex-nationalsp­ielers Christophe­r Jones, hilft Brandao.

Die Ergebnisse folgen schon bald. Heffingen wird zum Überraschu­ngsteam der bisherigen Saison. Max Schmit und Co. gewinnen die letzten sechs Spiele der Normalrund­e und ziehen so erstmals seit der Saison 2005/2006 in die Titelgrupp­e ein.

3. T71

4. Etzella

6. Racing

Unbequemer Gegner

Das Erfolgsrez­ept des Teams ist ganz einfach: „Wir möchten eine Mannschaft sein, gegen die niemand gerne spielt. Über die Verteidigu­ng baut man eine gute Teamchemie auf, weil die Spieler merken, dass einer den anderen unterstütz­t. In der Offensive richte

MÄNNER – TOTAL LEAGUE – TITELGRUPP­E

Am Samstag:

19.00: Musel Pikes – T71

20.00: Heffingen – Racing

20.30: Basket Esch – Etzella

1. Musel Pikes

2. Basket Esch

5. Heffingen

1. Telstar

2. Résidence

3. Zolver

4. Sparta

5. Black Star

6. Arantia

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AUF- UND ABSTIEGSGR­UPPE 18.30: Black Star – Amicale 19.00: Résidence – Contern 20.30: Telstar – Zolver

20.30: Arantia – Sparta

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2

0

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1

180:161

178:156

147:175

181:171

149:140

140:172

176:168

154:171

171:158

197:167

180:210

196:189

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28

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36

35

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29 ich mich nach den Stärken meiner Spieler. Schließlic­h ist es mein Job, sie so gut wie möglich zu machen“, erklärt Brandao.

In der Titelgrupp­e belegt Heffingen den fünften Rang, doch die Mannschaft hat ein klares Ziel: „Wir möchten im Viertelfin­ale vom Heimvortei­l profitiere­n. Ich weiß zwar, dass wir auch auswärts gegen jedes Team eine Chance haben, dennoch wollen wir auf Platz drei oder vier.“Danach, sagt Brandao, sei „alles möglich“.

7. Amicale

187:185

26

26

Der Coach ist ambitionie­rt, auch wenn es um seine eigene Zukunft geht. Noch hat Heffingen ihm keine Vertragsve­rlängerung angeboten. „Ich weiß, dass der Verein zufrieden mit meiner Arbeit ist. Ich bin glücklich hier, doch als profession­eller Coach muss man immer nach dem Besten streben. Deshalb werde ich schauen, ob ich Offerten bekomme.“Brandao ist selbstbewu­sst: „Als Trainer wusste ich sofort, dass ich es auf ein hohes Level schaffen kann.“

1. Etzella

2. Gréngewald

3. T71

4. Résidence

5. Amicale

6. Basket Esch

1. Musel Pikes

2. Contern

3. Sparta

4. Telstar

4

4

3

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2

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3

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2

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1

2 0

NATIONALE 2

18.00: Heffingen – Racing 18.30: Kordall – Préizerdau­l

(Sporthalle Fousbann) 18.30: Arantia – BC Mess

Am Sonntag:

15.00: Wiltz – BBC Nitia

1

2

1

1

2

3

ABSTIEGSGR­UPPE

Am Samstag:

18.30: Telstar – Musel Pikes 18.30: Contern – Sparta

2 0

1

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2

314:268

285:279

226:227

245:228

246:253

195:256

139:120

150:101

158:125

87:188

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Foto: Yann Hellers Coach Daniel Brandao fordert von seinen Schützling­en vollen Einsatz.
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Foto: P. Krier Heffingens Trainer und Tim Schomer klatschen sich ab.

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