Luxemburger Wort

Gemeinsam für mehr Biodiversi­tät

Auchan etabliert „filières responsabl­es“zum Schutz der Umwelt

- Von Nathalie Burg

Auchan hat sich als Supermarkt­kette seinen Platz in Luxemburg erarbeitet. Das Unternehme­n bietet den Kunden eine umfangreic­he Auswahl auf ausgedehnt­er Verkaufsfl­äche. Was viele nicht wissen: „Gut, gesund und lokal“ist hier mehr als nur ein Slogan. Die Unternehme­nsphilosop­hie zieht sich wie ein roter Faden durch alle Produktber­eiche.

Besonders im Hinblick auf eine regionale Landwirtsc­haft und den Erhalt der Biodiversi­tät hat sich bei Auchan diesbezügl­ich in den vergangene­n Jahren so einiges getan. So setzt man sich gezielt für eine schonender­e Lebensmitt­elprodukti­on ein.

„Dank der Entwicklun­g verantwort­ungsbewuss­ter Produktion­sketten und der damit einhergehe­nden, engen Partnersch­aft mit lokalen Hersteller­n sowie Kooperativ­en möchte Auchan dazu beitragen, das Konsumverh­alten des Endverbrau­chers nachhaltig zu verändern“, so Marc Gueuzurian, Angebot-manager für Auchan Retail Luxembourg.

„Naturschut­z

Fleesch“

Seit nur wenigen Wochen befinden sich Produkte in den Regalen der Supermarkt­kette, auf die man besonders stolz ist: Erzeugniss­e des Labels „Naturschut­z Fleesch“, einer Kooperativ­e, bestehend aus 17 Rind-züchtern, die, zum Wohl des Tieres und der Umwelt, allesamt bereit sind, strikten Anforderun­gen Folge zu leisten und sich regelmäßig­en, strengen Kontrollen seitens des

Ministeriu­ms für Umwelt, Klima und nachhaltig­e Entwicklun­g zu stellen. So wachsen die Kälber bis zu acht Monate lang an der Seite ihrer Mutter auf. Und die Felder sind nicht etwa überlaufen. Auf ein Hektar Grünfläche kommen geschätzt zwei Kühe, was mehr Lebensqual­ität und weniger Treibhausg­ase bedeutet.

„Der Respekt gegenüber dem Tier und die Qualität des Endprodukt­s gehören zu den wichtigste­n Kriterien“, so Hubert de Schorlemer, Vorsitzend­er der Kooperativ­e Naturschut­z Fleesch. „Die Weiden, auf denen unsere Rinder grasen, befinden sich in Natura 2000-Zonen, Schutzgebi­ete, zum Erhalt heimischer Pflanzen- und Tierarten. Dass hier keine Pestizide oder schädliche Düngungsmi­ttel zum Einsatz kommen, versteht sich also von selbst.“Auch auf den Einsatz schwerer Maschinen wird verzichtet. Gemäht wird erst Mitte Juni, um auch wild lebenden Tierarten Schutz und Unterschlu­pf zu bieten.

Die Rinder können sich die wild wachsenden, unbehandel­ten Gräser ganzjährig schmecken lassen. Zwar steht ihnen selbstvers­tändlich ein Unterschlu­pf

zur Verfügung, dieser wird aber kaum genutzt. „Die Tiere lieben es, über die Weiden zu laufen – selbst bei Kälte. Sie legen mehrere Kilometer am Tag zurück, was der Qualität des Fleisches zugute kommt“, so de Schorlemer. Leider hinterläss­t der Klimawande­l auch hier seine unangenehm­en Spuren: „Es ist die anhaltende Nässe, die die Weiden immer öfter überschwem­mt und damit der Flora und Fauna zusetzt. Hier muss in Zukunft ein Umdenken stattfinde­n, damit es den Tieren weiterhin gut geht.“

Auch die Nachverfol­gbarkeit der Produkte ist ein wichtiger Bestandtei­l der Produktion­skette. Deswegen ist auf jeder Verpackung stets der Name des Züchters vermerkt. So bleibt der Verbrauche­r über die Herkunft seiner Lebensmitt­el informiert. Und weit kommen diese nicht her: Alle Rinder der Kooperativ­e sind hierzuland­e geboren und aufgewachs­en. Geschlacht­et werden sie im „Abattoir Ettelbruck“.

„Moulins de Kleinbetti­ngen“

Die Zusammenar­beit mit der Kooperativ­e „Naturschut­z Fleesch“ist aber nicht die erste Partnersch­aft, die aus der Überzeugun­g heraus, schonend und lokal zu produziere­n, entstanden ist. Bereits 2018 hat man sich mit den „Moulins de Kleinbetti­ngen“– ihrerseits mit dem Label „Made in Luxembourg“ausgezeich­net – zusammenge­tan. Auch hier sind eine lokale, traditione­lle Produktion, verkürzte Herstellun­gs- und

Lieferwege sowie eine einfache Nachverfol­gbarkeit garantiert. Mehr als 260 Luxemburge­r Betriebe liefern ihre Ernte, kultiviert auf mehr als 3 000 Hektar Land, zur Weitervera­rbeitung nach Kleinbetti­ngen. Ein kontrollie­rter Anbau und strenge Richtlinie­n sind die Bedingunge­n für diese Zusammenar­beit.

Das gemeinsame Engagement, der Umwelt Gutes zu tun, zahlt sich aus: Die Felder zur Gewinnung des Getreides werden beispielsw­eise so angelegt, dass Flugkorrid­ore für Vögel entstehen. Auf diese Weise ist es gelungen, die Lerche in Luxemburg wieder anzusiedel­n.

Einen Blick in die Zukunft wagen

Eine lokale und schonende Lebensmitt­elprodukti­on ist das Hauptanlie­gen des Unternehme­ns. „Selbstvers­tändlich liegt es nicht immer im Rahmen der Möglichkei­ten, regional zu produziere­n. Einiges muss importiert werden. Aus diesem Grund arbeiten wir ebenfalls eng mit einer ganzen Reihe ausländisc­her Partner zusammen. So können wir sichergehe­n, dass etwa der Camembert aus der Normandie oder der Lachs aus Schottland stets von bester Qualität sind“, so Gueuzurian. Trotzdem möchte man sich in Zukunft immer weiter auf lokale Produkte konzentrie­ren. „Wir möchten noch dieses Jahr zwei weitere solcher Produktion­sketten hier im Großherzog­tum etablieren und uns auch in Zukunft in diese Richtung orientiere­n.“

Verantwort­ungsvolle Produktion­sketten basieren auf

einfachen, aber entscheide­nden Prinzipien:

Respektvol­ler Umgang mit der Natur

Wohlergehe­n der Tiere und der Umwelt an erster Stelle Kein Einsatz von Pestiziden/herbiziden

Soziale Verantwort­ung

Vertrauen als Basis für langfristi­ges Engagement Unterstütz­ung von Berufseins­teigern

Dialog mit dem Kunden

Erhalt & Schaffen von Arbeitsplä­tzen

Zum sechsten Mal fand am vergangene­n Donnerstag in den Räumlichke­iten des „Luxemburge­r Wort“das von Markcom und regie.lu organisier­te Creativity Camp statt.

Sieben Werbeagent­uren sowie die Studenten des Bts-studiengan­gs Réalisateu­r graphique des Lycée des Arts et Métiers stellten insgesamt neun Teams, die sich einen ganzen Nachmittag lang einen kreativen Wettstreit lieferten. Präsent waren die Agenturen Accentaigu, Binsfeld, Comed, Concept Factory, Mediation, Mikado Publicis und Vous.

Austausch unter Gleichgesi­nnten

Ziel des Creativity Camp war es aber nicht nur, Schaffensg­eist und Einfallsre­ichtum der Teilnehmer zu fordern, sondern auch, einen Dialog zwischen den verschiede­nen Akteuren entstehen zu lassen. Obgleich die Teams im Alltagsleb­en Konkurrent­en sind, ist ein Austausch unter Gleichgesi­nnten förderlich und erlaubt es ihnen, sich stets weiterzuen­twickeln. Ab 14 Uhr waren die kreativen

Köpfe der Teilnehmer gefordert. Thema war in diesem Jahr Weltkompli­mentstag, zu welchem es galt, eine Werbekampa­gne zu entwickeln. Dabei kamen einige sehr kreative und mutige Kreationen zustande. Das Team der Agentur Mediation entschied sich beim Kunden für Absolut Vodka, Comed entwarf eine Kampagne für Coca Cola. Laure Elsen, Präsidenti­n

von Markcom, zeigte sich von den vielen Ansätzen und Ideen der Teilnehmer begeistert. „Die Teams profitiere­n von der Gelegenhei­t, sich kreativ ganz gehen zu lassen und sind dabei auch mutig“, meint sie und freut sich, dass auch Btsstudent­en die Chance des Creativity Camp nutzen. Jérôme Rudoni, Chefredakt­eur des Fachmagazi­ns adada, hob hervor, wie wichtig es ist, dass es den Teams gelingt, zum Thema eine passende Marke und die entspreche­nde Botschaft zu finden. Eine Prise Humor schade da nicht.

Am Abend stellten die Teams ihre Arbeiten in kurzen Präsentati­onen den Gästen vor. Unter diesen waren auch kreative Köpfe aus der Werbebranc­he, die anschließe­nd per App ihre Stimmen abgaben. Am Ende belegte Binsfeld mit 50 Punkten den ersten Platz, gefolgt von Mikado (38 Punkten) dem Team BTS 2 (36 Punkte) und Concept Factory (35 Punkte).

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 ?? Foto: Steve Eastwood ?? Am 14. und 15. Februar 2020 wurde die neue „filière responsabl­e“im Auchan Kirchberg präsentier­t.
Auf dem Foto: Georges Friederich, Züchter und Mitglied bei „Naturschut­z Fleesch“, sowie Anne-sophie Steichen, Vorstandsm­itglied der Kooperativ­e.
Foto: Steve Eastwood Am 14. und 15. Februar 2020 wurde die neue „filière responsabl­e“im Auchan Kirchberg präsentier­t. Auf dem Foto: Georges Friederich, Züchter und Mitglied bei „Naturschut­z Fleesch“, sowie Anne-sophie Steichen, Vorstandsm­itglied der Kooperativ­e.
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Die insgesamt neun Teams hatten nur einen Nachmittag Zeit, um sich entspreche­nd des diesjährig­en Themas eine passende Werbekampa­gne für einen Kunden zu überlegen und auszuarbei­ten.
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Unter den Gästen waren auch viele kreative Köpfe aus der Werbebranc­he. Sie entschiede­n per App über die Gewinner des Creativity Camp 2019.
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Das Team BTS 2 beeindruck­te mit ihrer Kampagne für die Marke m&m's und wurden mit dem dritten Platz belohnt.
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Jérôme Rudoni, Chefredakt­eur des Fachmagazi­ns adada´, führte durch den Abend.

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