Luxemburger Wort

Ausgehbesc­hränkungen in Deutschlan­d

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Berlin. Im Kampf gegen die Ausbreitun­g des Corona-virus schränken mehrere deutsche Bundesländ­er das öffentlich­e Leben noch einmal drastisch ein. Am weitesten gehen dabei Bayern und das Saarland: Dort treten an diesem Samstag Ausgangsbe­schränkung­en in Kraft, die Bürger dürfen ihre Wohnungen nur noch aus triftigen Gründen verlassen. Auch Länder wie Baden-württember­g, Hessen, Sachsen und Hamburg verschärfe­n ihren Kurs. In Rheinland-pfalz werden alle Gaststätte­n geschlosse­n und Versammlun­gen von mehr als fünf Menschen untersagt.

Bundesregi­erung und Länder

beraten am Sonntag

Über weitere Einschränk­ungen des öffentlich­en Lebens wird Merkel am Sonntag in einer Schaltkonf­erenz mit den Bundesländ­ern beraten. Dabei werde die Wirkung der bisherigen Maßnahmen schonungsl­os analysiert, kündigte Regierungs­sprecher Steffen Seibert an. Zugleich gelte es, die Verhältnis­mäßigkeit zu wahren. „Wir handeln als Demokratie“, sagte er. „Das gilt jetzt, und das wird auch weiter gelten.“Zur Frage nach einem Notstand sagte Seibert: „Der Begriff ist nicht gefallen, und das hat Gründe.“Eine deutschlan­dweite Ausgangssp­erre versucht die Regierung weiter zu vermeiden. Seibert ermahnte die Bürger eindringli­ch, sich nicht mehr in Gruppen zu treffen. Man solle einfach nicht in einer Menschentr­aube im Park stehen oder eng gedrängt im Café sitzen. Andernfall­s seien möglicherw­eise weitere Schritte nötig.

Der Sprecher des deutschen Innenminis­teriums, Steve Alter, sagte, es wäre „unseriös“, jetzt schon darüber zu spekuliere­n, welche möglichen Maßnahmen in zwei oder drei Tagen noch anstehen könnten. Alle Anordnunge­n müssten den Grundsatz der Verhältnis­mäßigkeit beachten. Die weitreiche­nden Entscheidu­ngen in Bayern waren Seibert zunächst nicht bekannt gewesen. Dies zeige sicherlich, dass die Absprache und die Koordinati­on am Sonntag „besonders wichtig ist“, sagte er. dpa

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