„Zaubersteng“und der Egoismus
De Pit an de Wuppes fannen eng geheimnisvoll Këscht voller Steng. De Butzemännchen erkläert hinnen, firwat se gutt sinn: Et sinn Zaubersteng an domat kann een sech e Wonsch erfëllen! Mee op eis Kolleegen domat glécklech ginn? – Schon die Frage im kurzen Einleitungstext zum Puppentheaterstück „Zaubersteng“von Pit Vinandy, der längst zu den bekanntesten Gesichtern des Genres im Land zählt, weist schon darauf hin, dass es wohl eben nicht ganz so wunderbar laufen wird, wenn sich jeder völlig egoistische Wünsche erfüllt. Vielleicht ist ja gerade dann, wenn sogar in einigen Supermärkten um Toilettenpapier Tumult ausbricht, ein
Stück um das Auseinanderbrechen von Zusammenhalt wichtiger denn je. Pit Vinandy will seinen künstlerischen Beitrag dann eben auch in Krisenzeiten leisten. Wobei er selbst ja oft gar nicht so sehr im Vordergrund steht, sondern seine Handpuppen und Marionetten. Und er ist nicht allein: Die Puppenspieler verschiedener Kompanien rund um das Figurentheaterhaus Poppespënnchen in Lasauvage haben sich zusammengetan: „Wir haben uns am Beispiel von Serge Tonnar und Maskénada mit ,Live aus der Stuff‘ orientiert, haben beim Kulturministerium Unterstützung bekommen und können nun sechs Produktionen zeigen“, sagt Vinandy, der mit seinen Produktionen des Bimbotheaters und des Poppentheater Hoplabum an den insgesamt sechs bisher geplanten Streams teilnimmt. Den Auftakt macht er aus seinem eigens eingerichteten Studio. „Wir brauchten Platz und haben extra einen Raum leergeräumt. Das Handpuppentheater braucht eben etwas mehr Aufwand und wir wollten für den Videostream (Sonntag, 15.30 Uhr über die Facebook-seite des ,Figurentheaterhaus Poppespënnchen‘) auch wenn möglich beste Bedingungen schaffen.“Schon am 28. März soll die nächste Socialmedia-aufführung folgen; dann in deutscher Sprache.
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