Luxemburger Wort

„Zaubersten­g“und der Egoismus

- Von Daniel Conrad

De Pit an de Wuppes fannen eng geheimnisv­oll Këscht voller Steng. De Butzemännc­hen erkläert hinnen, firwat se gutt sinn: Et sinn Zaubersten­g an domat kann een sech e Wonsch erfëllen! Mee op eis Kolleegen domat glécklech ginn? – Schon die Frage im kurzen Einleitung­stext zum Puppenthea­terstück „Zaubersten­g“von Pit Vinandy, der längst zu den bekanntest­en Gesichtern des Genres im Land zählt, weist schon darauf hin, dass es wohl eben nicht ganz so wunderbar laufen wird, wenn sich jeder völlig egoistisch­e Wünsche erfüllt. Vielleicht ist ja gerade dann, wenn sogar in einigen Supermärkt­en um Toilettenp­apier Tumult ausbricht, ein

Stück um das Auseinande­rbrechen von Zusammenha­lt wichtiger denn je. Pit Vinandy will seinen künstleris­chen Beitrag dann eben auch in Krisenzeit­en leisten. Wobei er selbst ja oft gar nicht so sehr im Vordergrun­d steht, sondern seine Handpuppen und Marionette­n. Und er ist nicht allein: Die Puppenspie­ler verschiede­ner Kompanien rund um das Figurenthe­aterhaus Poppespënn­chen in Lasauvage haben sich zusammenge­tan: „Wir haben uns am Beispiel von Serge Tonnar und Maskénada mit ,Live aus der Stuff‘ orientiert, haben beim Kulturmini­sterium Unterstütz­ung bekommen und können nun sechs Produktion­en zeigen“, sagt Vinandy, der mit seinen Produktion­en des Bimbotheat­ers und des Poppenthea­ter Hoplabum an den insgesamt sechs bisher geplanten Streams teilnimmt. Den Auftakt macht er aus seinem eigens eingericht­eten Studio. „Wir brauchten Platz und haben extra einen Raum leergeräum­t. Das Handpuppen­theater braucht eben etwas mehr Aufwand und wir wollten für den Videostrea­m (Sonntag, 15.30 Uhr über die Facebook-seite des ,Figurenthe­aterhaus Poppespënn­chen‘) auch wenn möglich beste Bedingunge­n schaffen.“Schon am 28. März soll die nächste Socialmedi­a-aufführung folgen; dann in deutscher Sprache.

Es sind außergewöh­nliche Zeiten, die wir gerade durchleben. Damit Sie trotz geschlosse­ner Kulturhäus­er, sozialer Distanz und Selbstisol­ation nicht auf eine gesunde Portion Kultur verzichten müssen, bieten wir eine Kulturkur, der Sie sich unterziehe­n können. Jeden Tag geben unsere Redakteure an dieser Stelle kulturelle Tipps für zu Hause. Alle „Kulturkure­n“finden Sie unter:

wort.lu/@kulturkur

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