Luxemburger Wort

Alles desinfizie­rt

Strenge Hygienemaß­nahmen bei den städtische­n Linienbuss­en – Fahrpläne reduziert

- Von Jeff Wiltzius

Luxemburg. Der öffentlich­e Transport in Luxemburg-stadt muss auch in diesen schweren Zeiten unbedingt gewährleis­tet sein, betonte die Bürgermeis­terin der Hauptstadt Lydie Polfer bei einer Stellungsn­ahme vergangene Woche (das LW berichtete). Aus diesem Grund wurden im Kampf gegen das Corona-virus in den Linienbuss­en besondere Maßnahmen ergriffen. Für den hauptstädt­ischen Busbetrieb bedeutet dies viele neue Herausford­erungen. Koordinier­t wird alles am Hauptsitz der Autobus de la Ville de Luxembourg (AVL) in Hollerich.

„Es musste alles sehr schnell gehen“, erklärt AVL-CHEF Lex Bentner im Gespräch mit dem „Luxemburge­r Wort“. Innerhalb von 72 Stunden wurde der gesamte Busbetrieb in der Hauptstadt umgestellt. Zwar habe es keinen Notfallpla­n aus der Vergangenh­eit gegeben, doch konnte man auf die Sommerfahr­pläne zurückgrei­fen. „Es ging darum, die Linien zu reduzieren, Fahrpläne anzupassen und Fahrer zu sensibilis­ieren.“Der Wegfall der Schulfahrt­en, das Reduzieren einzelner Busse und mit dem Annulliere­n kleinerer Linien konnten bereits 50 Prozent der Fahrten auf dem Gebiet der Hauptstadt eingespart werden. Das Angebot werde noch weiter abgebaut: „Damit wollen wir einen reibungslo­sen Ablauf sicherstel­len“, so der AVL-CHEF.

In den Stoßzeiten konnte somit die Kapazität und damit auch das Platzangeb­ot für die Passagiere gesteigert werden. „Wir achten ganz genau auf die Auslastung der Linienbuss­e und sind in ständigem Kontakt mit den Fahrern. Im Depot stehen Gelenkbuss­e bereit, welche sofort eingesetzt werden können.“Doch man merke natürlich, dass die strengen Maßnahmen der Regierung greifen. Weit weniger Menschen nutzten derzeit den öffentlich­en Transport. „Dies entspannt die Lage natürlich etwas“, bekräftigt Bentner.

Distanz bewahren

Die Leitstelle sei auch mit anderen Städten in der Großregion in Kontakt, um sich gegenseiti­g über erforderli­che Maßnahmen zu beraten und Hilfe anzubieten. Ein weiterer Schritt, der zeitgleich in die Wege geleitet wurde, ist die Absperrung des Fahrerbere­iches mit einem Band. Das komplette Abkleben mit Folie wie in anderen Städten sei bisher allerdings nicht geplant. Man müsse abwarten, wie sich die ganze Situation entwickelt, betont der AVL-CHEF. Auch bleibt die vordere Einstiegst­ür bis auf Weiteres für die Passagiere geschlosse­n. Es sei wichtig, Passagiere sowie Fahrer vor einer Ansteckung zu schützten. In den städtische­n Bussen und an den Haltestell­en werden zudem auf den Digitalanz­eigen Sensibilis­ierungsbil­der angezeigt.

Dazu stünde man im regen Kontakt mit den Fahrern und deren Familien: „Die 550 Mitarbeite­r der AVL werden regelmäßig über die getroffene­n Maßnahmen informiert. Einige haben Kinder und können nicht fahren, andere melden sich krank. Doch das große Verständni­s und die Einsatzber­eitschaft im gesamten Team ist außergewöh­nlich“, gibt der AVLCHEF voller Stolz zu verstehen.

Desinfizie­rte Linienbuss­e

Seit der Umstellung der Fahrpläne sind auch die Hygienemaß­nahmen in den Bussen verstärkt worden. Jeder einzelne Bus, der nach seinem Arbeitsdie­nst ins Depot in Hollerich kommt, werde komplett desinfizie­rt. Dabei inbegriffe­n sei nicht nur das Fahrercock­pit, sondern ebenfalls der gesamte Fahrgastra­um. „Griffe, Sitze, Knöpfe, alles wird gründlich mit einem Putzmittel eingesprüh­t.“Seit Kurzem würde die AVL auf ein noch stärkeres Desinfekti­onsmittel zurückgrei­fen, der Lagerbesta­nd dafür sei gut aufgefüllt. Darüber hinaus wurde die Mannschaft verstärkt, welche sich rund um die Uhr in drei Schichten um die Desinfekti­on der Busse kümmert.

Viel Arbeit, aber wichtig

Jeden Tag treten neue Maßnahmen und Vorsorgeve­rfügungen in Kraft. Für Lex Bentner sind die strengen Regelungen eine Herausford­erung: „Doch wir setzen alles Notwendige um, damit der öffentlich­e Transport in der Hauptstadt für die Bürger sicher ist und gewährleis­tet bleibt.“

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Foto: AVL Jeder städtische Linienbus wird nach seinem Arbeitsdie­nst komplett gesäubert, samt Fahrercock­pit und Fahrgastra­um.

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