Luxemburger Wort

36,9Gradundes wird nicht heißer

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Es gibt sicherlich keinen optimalen Zeitpunkt, um sich eine Erkältung einzufange­n – März 2020 ist jedoch der wohl denkbar schlechtes­te. Und trotzdem: Mein Immunsyste­m macht gerade schlapp. Und in meinem Kopfkino läuft ein Horrorfilm auf allen Leinwänden: Habe ich mich etwa mit dem Coronaviru­s angesteckt? Vergangene Woche fing alles an, ein wenig Schnupfen, Kopf- und Gliedersch­merzen ... das übliche Programm. Am Wochenende davor war ich auf einem Geburtstag: Habe ich dort etwa der falschen Person ein Küsschen gegeben? Oder hat jemand mir nicht nur Lästereien ins

Ohr geflüstert, sondern auch

Selbst meine Mutter lacht bereits über mein Verhalten.

das Virus auf die Wange gespuckt? Die Antwort werde ich wohl niemals herausfind­en, denn hier in Deutschlan­d, wo ich lebe, werde ich nicht zum Test zugelassen – schließlic­h weise ich weder eines der typischen Symptome auf, noch hatte ich Kontakt zu einer infizierte­n Person. Natürlich hält mich das nicht davon ab, nahezu stündlich Fieber zu messen.

Nur dreimal hat das Thermomete­r bislang mit einem Dauerpieps­en auf eine „erhöhte Temperatur“aufmerksam gemacht – und das meist nach körperlich­er Anstrengun­g. Zwischendu­rch – da ich im Homeoffice arbeite, habe ich genug Zeit zum Googeln – checke ich ständig die Seiten von Ministerie­n und Forschungs­instituten. Und dann ist auch schon wieder Zeit zum Fiebermess­en. Selbst meine Mutter lacht – natürlich am Telefon – bereits über mein Verhalten. Früher war ich nicht so erfreut, ein Fieberther­mometer in meiner Nähe zu sehen – vor allem nicht in der Körperregi­on, in der die Messung die genauesten Werte liefert. Welche das ist? Das dürfen Sie selbst googeln ...

Michael

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