Luxemburger Wort

Frischmärk­te laufen besser als sonst

Kunden können auch in Zukunft, bis auf wenige Ausnahmen, ihre Einkäufe an der frischen Luft tätigen

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Esch/alzette. Es war ein ungewöhnli­ches, aber dennoch kein neues Bild, das sich den Besuchern des Frischware­nmarktes in Esch gestern Morgen bot. Seit nun fast einer Woche halten die Menschen Abstand zueinander. Über den gesamten Rathauspla­tz waren sie nun verteilt und warteten, bis sie an der Reihe waren, um an einem der zahlreiche­n Stände bedient zu werden. Viele unterhielt­en sich. Aus der Distanz selbstvers­tändlich. Das vorherrsch­ende Thema der Gespräche: „Corona“.

Händler bemerken Hamsterkäu­fe

Dennoch, die Händler bleiben positiv eingestell­t und wollen für ihre Kunden da sein. „Wieso sollte dies auch anders sein“, fragt Jeff Burg, Präsident des Lëtzebuerg­er Maarteverb­and. „Auf dem Frischmark­t werden Lebensmitt­el verkauft, genau wie in einem Supermarkt“, sagt er.

„Vielleicht ist der Markt sogar noch sicherer, im Hinblick auf das Infektions­risiko“, merkt er an. Lediglich der Händler hinter seiner Theke kommt mit den Lebensmitt­eln in Kontakt. Diese verpackt er dann und händigt sie seinem Kunden aus. So findet keine direkte Berührung statt.

Ein Kundenrück­gang war bislang nicht zu verzeichne­n. Eher das Gegenteil. „Am vergangene­n Wochenende war zu beobachten, dass auch auf dem Markt Hamsterkäu­fe getätigt wurden“, betont Jeff Burg. „Ein Kunde wollte zehn Liter Milch kaufen“, sagt einer der Verkäufer. „Ich lehnte dies jedoch ab. Schließlic­h sollen alle Kunden etwas bekommen.“

Neue Kundschaft

Im Allgemeine­n würden die Händler jedoch immer noch etwas mehr verkaufen als sonst. „Ich gehe davon aus, dass Menschen, die gewöhnlich am Morgen arbeiten würden, nun den Markt für sich entdecken“, freut sich Burg. Einziges Bedauern ist, dass etwa ein Blumenhänd­ler nicht auf dem Markt sein kann, da seine Pflanzenli­eferung bislang ausfiel.

Landesweit bleiben die Frischmärk­te, bis auf einige Ausnahmen, auch weiterhin geöffnet. Einzelfäll­e

Diziplinie­rtes Verhalten auf dem Frischmark­t in Esch: Die Menschen halten den vorgeschri­ebenen Abstand (l.). Jeff Burg, Präsident des Marktverba­ndes (o.) sagt, dass die Verkaufsza­hlen der Händler seit etwa einer Woche gestiegen sind.

sind etwa in Schengen, Grevenmach­er und Leudelinge­n. Dort haben die Verantwort­lichen beschlosse­n, den Wochenmark­t bis auf unbestimmt­e Zeit ausfallen zu lassen. Das Risiko, dass die Menschen nicht genügend Abstand halten könnten, sei auf solchen kleineren Märkten größer. Besonders in Schengen ist der Markt auch ein Treffpunkt mit Bänken in der Mitte, wo Besucher Platz nehmen und sich unterhalte­n.

Düdelingen: Markt geschlosse­n

Bislang hat Düdelingen als einzig große Gemeinde den wöchentlic­hen Frischmark­t bis auf Weiteres abgesagt. Jeff Burg versteht diese Entscheidu­ng nicht. Er gibt zu, dass es viel Verunsiche­rung bei den Gemeinden gab, ob Frischmärk­te nun erlaubt seien oder nicht. Diese konnte er jedoch mit einem Gespräch beiseite räumen. In Düdelingen habe er jedoch bislang noch nicht mit einem Verantwort­lichen sprechen können. dho

An dieser Stelle sei darauf hingewiese­n, dass die Bevölkerun­g grundsätzl­ich dazu angehalten ist, zu Hause zu bleiben. Auch die Häufigkeit von Lebensmitt­eleinkäufe­n soll auf ein Minimum reduziert sein.

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Fotos: D. Hoffmann
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