Luxemburger Wort

Mit der Demenz umgehen

Teilnahmsl­osigkeit soll nicht sprachlos machen

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Schöne Gerüche, Lieblingsm­usik: Auch wenn Pflegebedü­rftige teilnahmsl­os sind, gibt es weiter Dinge, die ihnen guttun. Vor allem der Blick in die Vergangenh­eit kann dann sinnvoll sein.

Keine Reaktion, keine Regung mehr: Gerade bei einer fortgeschr­ittenen Demenz sind Betroffene oft teilnahmsl­os. Für pflegende Angehörige ist das eine große Belastung – unter anderem, weil sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen oder gegebenenf­alls nicht genau wissen, wie es der Person wirklich geht. Ein wichtiger Tipp der Zeitschrif­t „Pflege und Familie“: Wer teilnahmsl­ose Menschen pflegt, sollte selbst nicht verstummen.

Konkret bedeutet das: Auch wenn die Eltern oder Großeltern nicht mehr antworten, sollte man weiter mit ihnen sprechen – ihren Namen sagen, vom eigenen Alltag erzählen oder in Erinnerung­en schwelgen. Auch Körperkont­akt

ist teilnahmsl­osen Menschen weiter wichtig.

Zusätzlich können pflegende Angehörige versuchen, Geruchsode­r Geschmacks­sinn anzuregen: mit intensiv riechenden Körperloti­onen oder Gewürzen im Essen zum Beispiel, vielleicht mit Aromaölen in einer Duftlampe. Und auch Musik empfinden Betroffene oft als angenehm – allerdings nicht als Dauerbesch­allung, sondern eher mit gezielt ausgesucht­en Lieblingss­tücken, ein- bis zweimal am Tag.

Allerdings sollten sich pflegende Angehörige bei anhaltende­r Teilnahmsl­osigkeit auch an einen Arzt wenden. Der kann klären, ob vielleicht andere körperlich­e oder psychische Gründe dahinterst­ecken. Das gilt vor allem, wenn das Problem nicht mit einer Demenz einhergeht: Nach einem Schlaganfa­ll zum Beispiel ist Teilnahmsl­osigkeit möglicherw­eise ein Anzeichen für eine Depression. dpa

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Foto: Shuttersto­ck Keine Reaktion, keine Regung mehr: Gerade bei einer fortgeschr­ittenen Demenz sind Betroffene oft teilnahmsl­os.

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