Landpartie mit Tommy Schlesser
Der Luxemburger Schauspieler entführt die Fernsehzuschauer in einem Film der Inga-lindström-reihe nach Schweden
Stürmische Küsten, verträumte Seen und herrliche Landschaften – das ZDF bringt seit 2004 mit Hilfe der Inga-lindström-filme die faszinierenden Seiten Schwedens in die heimischen Wohnzimmer. Mit dabei ist nun erstmals auch Tommy Schlesser: Der Schauspieler aus dem Großherzogtum stand im vergangenen Spätsommer für den 85. Film der Herzkino-reihe, der den Titel „Liebe verjährt nicht“trägt, vor der Kamera.
Der 30-Jährige spielt den Museumsdirektor Lennert, der nach einem Seitensprung seiner Freundin Sophie von London zurück in die schwedische Heimat reist und dort auf die ehemalige Mitschülerin Maren trifft, die kurz davor ist, in der Bretagne eine Surfschule zu eröffnen. Sie will vor dem Umzug nach Frankreich noch ihrer Familie, die ein Hotel betreibt, einen Besuch abstatten. Doch wie zu erwarten ist, kommt alles anders als geplant – und die Abreise wird verschoben: Ein bei einem Trödelhändler erworbenes Gemälde wirft einige Fragen auf, denen Maren mit der Hilfe von Lennart auf den Grund geht. Dabei kommen sich die beiden – wie sollte es anders sein – natürlich näher.
Frostige Dreharbeiten
Für Tommy Schlesser und auch seine Kollegin Lena Meckel, die die Rolle der Maren übernahm, war es jeweils die erste große Hauptrolle in einem „Inga Lindström“-film. Die Herzkino-reihe des ZDF ist für beide jedoch kein Neuland: Sowohl Tommy Schlesser als auch Lena Meckel standen bereits für Verfilmungen der Rosamundepilcher-romane vor der Kamera, die in England angesiedelt sind. Für diesen Dreh verschlug es die beiden ab Mitte September des vergangenen Jahres nun nach Nyköping, südwestlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm, wo es – anders als es der Film vermuten lässt – zu dieser Jahreszeit bereits recht kühl war.
„Im Oktober sind die Temperaturen morgens ein, zwei Mal unter den Gefrierpunkt gefallen. Dann war es vor allem bei den Szenen rund um das Hotel eisig kalt“, berichtet Tommy Schlesser. Er habe – so wie auch seine Kollegin Lena, die häufig nur ein dünnes Kleid trug – nach jeder Szene stets eine wärmende Jacke übergeworfen. „Und wir haben ständig diese kleinen Wärmekissen benutzt, die sich aufheizen, wenn man sie knickt. Die hatten wir nicht nur in den Taschen, sondern sogar auch in den Schuhen.“
Kein Heizkissen brauchte hingegen Filmhund Chili, der treue Begleiter von Protagonist Lennert. Er flitzte während der Dreharbeiten stets munter hin und her und sorgte für gute Stimmung am Set. Für den Luxemburger war es die erste Erfahrung mit einem tierischen Darsteller, der ihm schlussendlich aber – nicht nur dank seiner Trainerinnen, sondern auch mit Hilfe von Hundesnacks – im wahrsten Sinne des Wortes aus der Hand fraß. Viele der Außenszenen am See mussten, wie der
Schauspieler verrät, im Studio nachsynchronisiert werden. „Dort gibt es oft noch andere Geräusche, etwa eine Jacke, die zu laut raschelt.“Gleiches gelte für die Szenen am Hotel, in denen die Darsteller über den mit Kiesel gestreuten Weg gingen. Insgesamt seien es etwa 70 Sätze gewesen, die im Dezember, in einem Studio in München, eingesprochen wurden. „Die gesamte Szene muss dann wiederholt werden, denn ansonsten hört man die Unterschiede heraus.“
Ein anderer Charakter
Wer denkt, dass sich in Lennart, dem Museumsdirektor, Tommy, der Schauspieler, widerspiegele, der täuscht sich gewaltig. „Lennart ist ruhiger und zurückhaltender als ich. Außerdem bin ich viel humorvoller“, erklärt Tommy Schlesser lachend. „Er ist zudem nicht mit seiner beruflichen Situation in London zufrieden und kehrt daher in seine Heimat zurück.“Das treffe ebenfalls nicht auf ihn zu. Auch die privaten Probleme – Lennart muss sich zwischen zwei Frauen entscheiden – sind dem Luxemburger fremd: Er ist seit vielen Jahren mit seiner Jugendliebe Jill zusammen, mit der er mittlerweile auch ein Kind hat.
Das Endergebnis der Dreharbeiten, das er vor einigen Wochen bereits sehen durfte, wird er sich noch einmal gemeinsam mit seinen Liebsten anschauen. „Ganz traditionell, Sonntagabend um Viertel nach Acht, vor dem Fernseher.“Dann darf übrigens nicht nur seine Frau Jill, sondern erstmals auch das ganze Land etwas mehr von Tommy sehen – in einer der ersten Szenen zeigt er sich nur mit Unterwäsche bekleidet. „Hemmungen hatte ich dabei keine – obwohl es direkt am ersten Drehtag und die erste Szene überhaupt für mich war.“Nicht nur psychisch war er bereit für diese Aufgabe, wie er lachend gesteht.
„Im Drehbuch stand, dass ich nur Shorts trage – daher habe ich vorher natürlich ein wenig trainiert.“
Die perfekte Vorbereitung für den Film, für den er anschließend vor der Kamera stand: Für „Marokko“, die neueste Ausgabe der Zdf-reihe „Das Traumschiff“, die an Ostersonntag ausgestrahlt wird, schlüpfte er in die Rolle eines Fitnesstrainers.
„Inga Lindström – Liebe verjährt nicht“wird morgen um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Der Film ist bereits ab heute in der Zdf-mediathek abrufbar.
Lennart ist ruhiger und zurückhaltender als ich. Außerdem bin ich viel humorvoller.
Tommy Schlesser, Schauspieler