Luxemburger Wort

Der Rettungsri­ng

Das Neun-milliarden-euro Hilfspaket wird als „Schritt in die richtige Richtung“begrüßt

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Das Haus brennt, die Feuerwehr ist zur Stelle: Mit einem Hilfspaket in Höhe von neun Milliarden Euro will sich die luxemburgi­sche Regierung gegen die verheerend­en wirtschaft­lichen Folgen der Corona-virus-pandemie stemmen.

Die ersten Reaktionen der Wirtschaft­sakteure auf die am Mittwoch vorgestell­ten Sofortmaßn­ahmen sind durchwegs positiv. Das Paket sei „ambitionie­rt“und decke von Krediten über Garantien bis Prämienzah­lungen, die nicht zurückgeza­hlt werden müssen, über die nächsten Monate hin die dringendst­en Engpässe ab.

Begrüßt wird vor allem die großzügige Regelung zur Kurzarbeit, sowie die Möglichkei­t für die von der Krise betroffene­n Unternehme­n die Zahlung von Sozialabga­ben und Steuern zu stunden. Die meisten Akteure sind sich aber darin einig, dass es sich bei dem aktuellen Hilfspaket nur um eine „Etappe“handelt, bei der nachgebess­ert werden muss, sollte sich der wirtschaft­liche Stillstand über einen längeren Zeitraum hinziehen. Kritik gab es von allen Seiten an der angekündig­te Prämie von 5 000 Euro für Kleinstfir­men und Selbststän­dige. Diese finanziell­e Soforthilf­e sei zwar wichtig, reiche aber nur aus, um die dringendst­en finanziell­en Engpässe abzufedern. Auf längere Sicht stünden gerade Selbststän­dige vor dem Ruin. Auch die Tatsache, dass viele Hilfen nur für Betriebe gelten, die auf Entscheid der Regierung schließen mussten, trifft auf wenig Verständni­s. Es gebe schließlic­h viele Betriebe, die zwar nicht schließen müssen, es aber faktisch tun, weil die Kunden ausbleiben. Die Werbebranc­he gilt hierfür als Beispiel. Viele Akteure machen sich auch Gedanken über die Zeit nach der Krise, dann, wenn alle Kredite zurückgeza­hlt werden müssen.

Einigkeit gibt es an einem Punkt: Alles hänge jetzt davon ab, wie schnell die angekündig­ten Hilfen umgesetzt werden, und wie lange die Lähmung dauern wird. pley

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