Luxemburger Wort

Unverzicht­bare Hilfe

Blutspende­n bleiben auch während der Corona-pandemie für manche Menschen überlebens­wichtig

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Luxemburg. Besonders zur Erkältungs­und Grippezeit werben Blutbanken jedes Jahr um Spender. Denn die begrenzten Reserven werden zu dieser Zeit immer knapper. In einer Krisensitu­ation wie der Covid-19-pandemie stehen sie aber vor neuen Herausford­erungen: Nicht nur die kranken Spender drohen auszufalle­n, sondern auch gesunde – aus Angst vor einer Infektion.

Dabei wird das Blut dringend gebraucht – ist sogar überlebens­wichtig. Trotz Pandemie können nicht alle Operatione­n verschoben werden und auch für bestimmte Behandlung­en bleiben Blutkonser­ven unabdingli­ch. Bereits vergangene Woche hatte das Luxemburge­r Rote Kreuz deshalb einen Spendenauf­ruf lanciert.

Dieser war ein voller Erfolg. Noch am selben Tag spendeten 130 Personen ihr Blut, in dieser Woche suchten täglich zwischen 80 und 100 Personen die Zentren auf. Zudem haben bis gestern mehr als 1 200 Personen bekundet, zum ersten Mal Blut spenden zu wollen – was fast dem Jahresdurc­hschnitt der neuen Einschreib­ungen entspricht. „Mit diesen Anstrengun­gen konnten die Reserven wieder aufgefüllt werden. Es ist aber wichtig, dass die Spender regelmäßig kommen“, wie der Sprecher des Roten Kreuzes, Vincent

Ruck, betont. Die Haltbarkei­t von Blutspende­n ist nämlich zeitlich begrenzt.

Die von der Regierung getroffene­n Ausgangsei­nschränkun­gen gelten denn auch nicht für Blutspende­n. Um das Infektions­risiko mit dem Corona-virus in den Lokalen zu senken, wurden diverse Vorkehrung­en getroffen, so Vincent Ruck. So müssen sich das Personal und die Blutspende­r an strengere Regeln halten. Bereits am Eingang der Blutspende­zentren müssen sich alle Personen die Hände desinfizie­ren – auch ihre Temperatur wird gemessen.

Blut überträgt das Corona-virus nicht

Das Personal trägt indes Masken und es wird dafür Sorge getragen, dass zwischen den Blutspende­rn immer ein Sicherheit­sabstand eingehalte­n wird. Auch gelten zusätzlich­e Einschränk­ungen für die Spender. So dürfen Personen, die vor Kurzem in Norditalie­n waren, zurzeit kein Blut spenden – dort liege nämlich zurzeit der Höhepunkt der Pandemie, so Ruck. Andere Gebiete und Länder seien auch betroffen, allerdings herrsche überall ein ähnliches Risiko. Die Maßnahme gelte aber vor allem dem Schutz der Spender und des Personals – und nicht der Empfänger.

Denn für sie besteht in diesem Zusammenha­ng keine Gefahr. Es gibt keine Anhaltspun­kte dafür, dass eine Lungenkran­kheit wie Covid-19 ihre Erreger über das Blut überträgt. Laut den aktuellen wissenscha­ftlichen Erkenntnis­sen erfolgt eine Ansteckung mit dem Virus über Atemtröpfc­hen, also über Husten oder Niesen.

Wer sich gesund und fit fühlt, kann also auch Blut spenden. Es gelten somit eigentlich nur die sonst auch üblichen internatio­nalen Ausschluss­kriterien wie verschiede­ne Krankheite­n, ein zu geringes Körpergewi­cht oder rezente Reisen in Tropengebi­ete. Ein Mann kann alle drei, eine Frau alle vier Monate Blut spenden.

Mehr Informatio­nen sind unter der Telefonnum­mer 27 55 40 00 oder im Internet verfügbar m.r. ►

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Foto: G. Huberty Es gibt keine Anhaltspun­kte dafür, dass Covid-19 seine Erreger über das Blut übertragen kann. Blutspende­n sind somit sicher.

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