Luxemburger Wort

Historisch­e Bausubstan­z muss weichen

Bürgerinit­iative Quo Vadis betrübt über Geschehnis­se in Goetzingen

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Koerich. Die Bürgerinit­iative Quo Vadis Käerch sieht sich dem Erhalt örtlicher, schützensw­erter Bausubstan­zen auf Gemeindege­biet verpflicht­et. So sparte der Vorsitzend­e Fernand Toussaint in der Generalver­sammlung nicht mit Kritik an den Gemeindeve­rantwortli­chen. Im Mittelpunk­t der Generalver­sammlung stand das Geschehen um den Ortskern von Goetzingen.

Laut Gesetz sollten bei der Erstellung der Gemeindeen­twicklungs­pläne Immobilien mit erhaltensw­erter Bausubstan­z mit eingeschri­eben werden. Diese könnten dann vom nationalen Denkmalsch­utzamt dem Kulturmini­sterium vorgeschla­gen werden, um unter Denkmalsch­utz gestellt zu werden. Eine derartige Immobilie war z. B. das Wieweschha­us in Goetzingen. Dieses wurde Mitte des 18. Jahrhunder­ts direkt gegenüber dem Kirchenpor­tal errichtet. Seine letzten Besitzer hatten das Haus äußerlich wieder in seinen Originalzu­stand versetzt, so durch den Einbau altkonform­er Fenster oder mit einer Schieferbe­dachung. Nun fiel es der Abrissbirn­e zum Opfer, damit hier mehrere Immobilien entstehen können, was der Vorsitzend­e bedauerte. „Dabei sollten wir jene besonderen Dorfbilder schützen, die unsere Vorfahren der Nachwelt hinterlass­en haben“so Fernand Toussaint.

Der Präsident und Vorstandsm­itglied Anne-marie Everard nutzten die Generalver­sammlung auch, um in einer Power-pointdarst­ellung den historisch­en Dorfkern dieser Ortschaft zu beleuchten. Mit großem Fachwissen zeichnete die Rednerin die Entwicklun­g des Gehöfts von seinen Erbauern und der Nachbesitz­er während 250 Jahren nach. In seiner Einleitung hatte Fernand Toussaint um eine Minute der Stille zum Gedenken an Marcel Jeitz gebeten, der während den Generalver­sammlungen der vergangene­n Jahre mehrfach selbst gedrehte Filme von Koerich aus den 1960er-jahren gezeigt hatte.

Weiter arbeitet der Verein an der Chronik jener Häuser, die vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Dem Vorstand steht Fernand Toussaint vor, Sekretär ist Jean-claude Muno, Kassenwart Aimée Steines. Beisitzend­e sind Anne-marie Everard, Kay Goldstein, Dany Marquis, Jeff Nothum und Jean-claude Thies.

Abschließe­nd sprach Nicole Brix über Luxemburg nach dem Wiener Kongress in Personalun­ion mit den Niederland­en unter der Herrschaft der Dynastie Oraniennas­sau. pm

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