Luxemburger Wort

Musik als Konstante

In Zeiten der Corona-krise spendet Musiker Andrea Galleti aus Schiffling­en Trost mit Live-auftritten im Internet

- Von Anne Heintz

Schiffling­en. Andrea Galleti verarbeite­t seine Gedanken zur Corona-krise und deren Folgen zurzeit in seinen Liedern. Das tägliche Musizieren schenkt dem 26-jährigen Sänger und Gitarriste­n Kraft. Denn auch an ihm gehen die aktuellen Geschehnis­se nicht spurlos vorbei – sie stimmen ihn zunehmend nachdenkli­ch. Eins aber steht für den Musiker aus Schiffling­en fest: Die Krise könnte eine Chance sein, den Weg zurück zu einer solidarisc­heren Gesellscha­ft zu finden.

Genau das ist auch die Aussage in seinem neuen Lied „It's never gonna be the same again“, das er vor wenigen Tagen auf seiner Facebook-seite veröffentl­icht hat. „Was gerade in der Welt los ist, ist schlimm. Aber wir müssen das Beste daraus machen und vor allem eine Lehre daraus ziehen. Jeder sollte die Zeit, die er jetzt zu Hause verbringt, nutzen, um nachzudenk­en und den eigenen, gewohnten Lebensstil infrage zu stellen“, sagt der Sänger.

Auch er tue das zurzeit, betont er. Wie die meisten Luxemburge­r arbeitet Andrea Galleti seit zwei

Wochen von zu Hause aus und ist darum bemüht, neue Gewohnheit­en zu schaffen. Regelmäßig nimmt er tagsüber die Gitarre in die Hand, setzt sich an den Laptop und gibt via Facebook ein paar Lieder zum Besten. Mal sind es eigens komponiert­e Lieder, mal Coversongs.

Mehr Zeit für Abwechslun­g

„Nach Lust und Laune teile ich meine Musik mit den Leuten in den sozialen Netzwerken. Der Zusammenha­lt und der Austausch sind zurzeit wichtiger denn je. Es tut gut, sich mitteilen zu können und zu wissen, dass man mit Musik anderen etwas Gutes tun kann in dieser doch sehr speziellen Zeit. Auch bin ich der festen Überzeugun­g, dass viele Leute wieder empfänglic­her dafür sind, weil sie Zeit haben und zur Abwechslun­g nicht gestresst sind“, betont Galleti.

Im Alter von sechs Jahren entdeckte er seine Leidenscha­ft für die Musik. Er nahm an Gesangswet­tbewerben für Kinder teil, spielte späterhin in der Band „Diario“und startete nebenbei als Singer-songwriter durch. Sein neues Soloprojek­t „A-drew“, bei dem er mit zwei weiteren Musikern aktiv ist, hat er erst vor wenigen Wochen gestartet.

„Ich wollte mich eigentlich intensiv auf dieses Projekt konzentrie­ren in den kommenden Monaten, doch daraus wird wegen der Corona-krise voraussich­tlich nichts. Da auch alle Konzerte abgesagt wurden, nutze ich fortan das Wohnzimmer als Bühne – wie viele andere Musiker übrigens auch – und lasse Musikbegei­sterte per Live-stream daran teilnehmen“, sagt der 26-Jährige.

Zudem habe die Isolation zu Hause auch etwas Positives, sagt Galleti. Er habe endlich Zeit, Lieder fertigzusc­hreiben und neue zu komponiere­n. Er wünscht sich, dass auch andere die aktuelle Situation nutzen, um sich wieder auf das Wesentlich­e zu konzentrie­ren, die Natur und auch die Ruhe wieder mehr zu schätzen.

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Foto: Privat Andrea Galleti versorgt seine Follower auf Facebook mit neuen Liedern sowie Coversongs – von seinem Wohnzimmer aus.

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