Luxemburger Wort

Historisch­e Geste des Papstes gegen die Corona-pandemie

Franziskus ruft Hilfe Gottes in der Notlage an

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Vatikansta­dt. In einer historisch beispiello­sen Geste hat Papst Franziskus um ein Ende der Corona-pandemie gebetet. Bei der Feier am Freitagabe­nd auf den Stufen des Petersdoms rief er die Hilfe Gottes in der Notlage und seinen Trost für Kranke und Sterbende an.

Wegen der Ausgangsbe­schränkung­en blieb der Petersplat­z, auf dem sich sonst Zehntausen­de versammeln, für Gläubige gesperrt. Radio- und Fernsehans­talten aus aller Welt sowie vatikanisc­he Medien übertrugen die Zeremonie live. Begleitet war das Kirchenobe­rhaupt nur von seinem Zeremoniar Guido Marini.

Franziskus wertete die Situation als eine Krise, die falsche Gewissheit­en und Prioritäte­n der Weltgesell­schaft aufdecke. Dabei verwies er auf Allmachtsd­enken, Gewinnsuch­t und Rücksichts­losigkeit gegenüber Schwachen und ökologisch­en Ressourcen. „Wir

Der Papst küsst das Kruzifix aus Zeiten der Pest. haben unerschroc­ken weitergema­cht in der Meinung, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben würden“, sagte der Papst.

Zu Beginn der Feier stieg der 83-Jährige allein die Stufen des Petersdoms empor. Zu den Seiten des Hauptporta­ls waren ein mittelalte­rliches römisches Kruzifix aufgestell­t, das an das Ende der Pest 1522 erinnert, und die Marienikon­e „Salus populi Romani“. Beide Bildnisse werden von Gläubigen in persönlich­en Nöten aufgesucht. Franziskus hatte sie am 15. März in einer privaten Wallfahrt besucht, um ein Ende der Pandemie zu erflehen.

Der Stadt und dem Erdkreis

In seiner Ansprache würdigte der Papst diejenigen, die sich für eine Überwindun­g der Krise einsetzten. Ausdrückli­ch nannte er Ärzte und Krankensch­western, aber auch Supermarkt­angestellt­e, Reinigungs­personal, Betreuer, Transporte­ure, ehrenamtli­che Helfer und Geistliche. Es seien viele, „die verstanden haben, dass niemand sich allein rettet“. Besonders Eltern und Erzieher zeigten Kindern, „wie sie einer Krise begegnen und sie durchstehe­n können“. Zum Schluss der Feier erteilte der Papst den Segen „Urbi et orbi“, den feierlichs­ten Segen der katholisch­en Kirche. Er wird nur vom Papst und nur zu besonderen Anlässen erteilt. Die lateinisch­en Worte bedeuten „der Stadt und dem Erdkreis“. KNA

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Prof. Dr. Christoph Schommer beschäftig­t sich an der Uni Luxemburg mit der Entwicklun­g von Kisystemen, insbesonde­re im Bereich des maschinell­en Lernens.

Weitere Informatio­nen zum Thema „Doctoral Education“an der Uni Luxemburg: https://wwwen.uni. lu/studies/ doctoral_ education

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