Politisches Handeln ist nie alternativlos, dies in Krisenzeiten zu suggerieren hingegen besonders ideen- und mutlos.
in kurzer Zeit infizieren um Abwehrkräfte zu bilden, während man gefährdete Personen und medizinisches Personal konsequent abschottet? Kann die Angst vor dem möglichen Tod einer Minderheit ewig das Leben der Mehrheit einschränken? In Bezug auf das Voranschreiten der Digitalisierung wird die aktuelle Krise von manchen Kreisen als Chance begriffen, doch wollen wir das als Gesellschaft und was ist mit den Gefahren?
Es wird immer wieder betont, dass jetzt nicht die Zeit für Parteipolitik sei, doch die wird gerade betrieben. Die Opposition merkt, dass die Mehrheit der Bevölkerung hinter den Maßnahmen der Regierung steht und will krampfhaft nicht anecken und somit an Zustimmung verlieren. Dabei gibt es eine Minderheit, die anders denkt und auch eine Stimme im Parlament verdient. Politisches Handeln ist nie alternativlos, dies in Krisenzeiten zu suggerieren hingegen besonders ideenund mutlos. Gerade jetzt muss das Parlament eine Denkfabrik sein.
Doch auch jene Menschen, die mit der aktuellen Politik einverstanden sind, würden von alternativen Vorschlägen profitieren. Unbequeme Vorschläge von Querköpfen sind in Krisenzeiten wichtiger denn je. Sie zwingen die Gegenseite nämlich dazu, argumentativ dagegen zu halten und ihre Entscheidungen besser zu erklären. In den vergangenen Wochen wurde den Menschen von der Politik vielfach gesagt, dass das Bedürfnis nach Nähe zwar verständlich, aber kontraproduktiv sei. Sie sollte mit gutem Beispiel voran gehen.