Luxemburger Wort

Initiative fällt Kunstfaser zum Opfer

Anders als vorgesehen werden die Fußballfel­der in Niederkers­chen doch nicht für Familien geöffnet

-

Niederkers­chen. Die Fußballfel­der waren bereits in kleine Areale eingeteilt worden. Erste Familien hatten auch schon Reservieru­ngen getätigt. Doch gestern teilte die Gemeinde Käerjeng mit: Das Projekt „E Gaart fir all Famill“, wird doch nicht stattfinde­n.

Dem vorausgega­ngen war die Idee, es Familien ohne Garten zu erlauben, auf den Fußballfel­dern, Zeit zu verbringen. Dies in als Spielwiese­n ausgezeich­neten Zonen. So sollte es Kindern ermöglicht werden, sich in Zeiten der Corona-krise außerhalb der vier Wände etwas auszutoben.

Ein Regelwerk war ebenfalls ausgearbei­tet worden. So durften die Nutzer über keinen Garten verfügen, mussten aus demselben Haushalt stammen und durften sich auf den Spielfelde­rn nicht mit Bekannten treffen. Entspreche­nde Kontrollen waren vorgesehen.

Doch daraus wird wie gesagt nichts. „Die Gemeinde wurde darauf aufmerksam gemacht, dass laut einer französisc­hen Studie das Corona-virus bis zu drei Tage in Kunstfaser­n bleiben kann“, erklärt der Käerjenger Bürgermeis­ter Michel Wolter. Und die Spielfelde­r bestehen zum Teil aus Kunstrasen. Es tue ihm leid, aber die Gesundheit müsse Vorrang haben.

„Wie es aussieht, werden Familien minimal vier bis sechs Wochen eingesperr­t bleiben“, so Michel Wolter noch. Da müsse man sich Gedanken über Aktivitäte­n machen. Weshalb die Gemeinde auch an anderen Projekten arbeitet. Eines davon für Schüler.

„Wenn die Kinder nicht in die Maison relais können, dann muss die Maison relais eben zu ihnen.“Konkret geht es um eine Internetse­ite, auf der das Personal der Maison relais Bastel- oder Spielideen veröffentl­ichen kann. „Kinder werden Fotos posten können. Zum Beispiel können dann Wettbewerb­e organisier­t werden“, so Wolter. Für Senioren über 75 Jahre wurde derweil ein Einkaufsdi­enst ins Leben gerufen. Auch wurde eine soziale Helpline (50 05 52 300) eingesetzt. „Da rufen viele ältere Personen an, die einfach nur reden wollen, weil sie den ganze Tag über isoliert sind“, so Wolter.

Auch für Mitarbeite­r des Gesundheit­swesens, die in Käerjeng ansässig sind, bietet die Gemeinde an, Einkäufe zu tätigen. na

 ?? Foto: Guy Jallay ?? Die Fußballfel­der in Niederkers­chen waren gestern bereits in Spielwiese­n eingeteilt worden. Doch weil es sich dabei zum Teil um Kunstrasen handelt, werden sie geschlosse­n bleiben.
Foto: Guy Jallay Die Fußballfel­der in Niederkers­chen waren gestern bereits in Spielwiese­n eingeteilt worden. Doch weil es sich dabei zum Teil um Kunstrasen handelt, werden sie geschlosse­n bleiben.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg