Gelebte Nachbarschaftshilfe
Auch in Düdelingen machen junge Menschen Besorgungen für ihre älteren und kranken Mitbürger
Düdelingen. Die Solidarität zwischen Menschen jeden Alters ist aktuell wichtiger denn je. Junge Menschen erledigen für Senioren und chronisch Kranke die Einkäufe, Restaurants stellen innerhalb nur weniger Tage einen Lieferservice auf die Beine und Gemeinden organisieren ihre Verwaltungsabteilungen so, dass sie weiterhin wichtige Dienstleistungen weiter anbieten zu können. Die Hilfsangebote in Zeiten der Corona-krise sind breit gefächert. Auch in Düdelingen.
„Nicht lange gefackelt“
Das beweist die neue Aktion, die innerhalb nur weniger Tage nach Ausbruch des Covid-19-virus in Luxemburg auf Initiative des Düdelinger Schöffenrats ins Leben gerufen wurde. Zusammen mit City Manager Claude Leners, dem lokalen Centre d'initiative et de gestion local (CIGL), dem Düdelinger Jugendhaus sowie der Maison relais und unterschiedlichen Gemeindediensten haben die Stadtverantwortlichen eine Einkaufshilfe für Menschen ab 65 Jahren eingerichtet.
„Diese Menschen gehören zur Risikogruppe, ebenso wie chronisch Kranke. Und diese gilt es zu schützen. Es wurde also nicht lange gefackelt, sondern wir sind gleich aktiv geworden. Seit vergangenem Montag sind wir quer durch Düdelingen unterwegs und erledigen Einkäufe für ältere Bürger. Auch holen wir für sie Medikamente in der Stadtapotheke ab“, erklärt Laurent Krantz, Leiter der Aktion und stellvertretender Verantwortlicher der Maison relais.
Etwa 30 Mitarbeiter der Düdelinger Kinderbetreuungsstätte sowie die Verantwortlichen des Jugendhauses sind für die Einkäufe zuständig. Inzwischen hat sich auch eine ganze Reihe von freiwilligen Helfern gemeldet, die mit anpacken wollen. Um einen fließenden Ablauf zu garantieren, wurde für interessierte Bürger über 65 Jahren eine Hotline eingerichtet. Morgens zwischen 8 und 12 Uhr können sie dort anrufen. Mitarbeiter des CIGL holen anschließend die Einkaufsliste bei ihnen zu Hause ab. Die Auslieferungen werden noch am gleichen Tag vom dafür zuständigen Arbeitsteam erledigt und an die jeweiligen Adressen geliefert.
„Etwa 50 Düdelinger Bürger greifen inzwischen auf das Angebot zurück. Die Aktion hat Erfolg. Es ist davon auszugehen, dass in den kommenden Wochen immer mehr Interessierte sich melden werden. Denn wie wir festgestellt haben, ist die Angst vor einer Ansteckung bei vielen älteren Personen groß“, betont City Manager Claude Leners.
Außerdem bestehe seit Kurzem eine Zusammenarbeit mit zehn lokalen Restaurants sowie kleineren Einkaufsläden, sagt er. Letztere haben auf seine Initiative hin einen Lieferservice auf die Beine gestellt und bieten neuerdings einen Take-away-service an.