Das letzte Mal
Die Serie „One Last Dive“begleitet Raphaël Stacchiotti auf dem Weg zu den Olympischen Spielen
„Seit 2008 schwimme ich auf einem Topniveau. Jetzt sehe ich das Ende vor mir“, sagt Raphaël Stacchiotti. Im Hintergrund läuft dramatische Musik. „Die Olympischen Spiele in diesem Jahr sind international mein letzter Meilenstein“, erklärt er. Auf diesem Weg, den vermeintlich letzten Monaten seiner Karriere, wird Stacchiotti begleitet.
„Ich möchte mit Klischees aufräumen. In Luxemburg kann sich niemand richtig vorstellen, was ein Sportler wie Raphaël alles auf sich nehmen muss“, erzählt Georges Waringo. Der Gründer und Geschäftsführer von Pulsa Pictures hat in den vergangenen Monaten viel Zeit mit Stacchiotti verbracht.
Einen ersten Eindruck der gemeinsamen Arbeit gab es am Mittwochabend, als die Premierenfolge von „One Last Dive“(Ein letztes Mal eintauchen) auf der gleichnamigen Facebook-seite erschien. 17 Minuten dauert die Anfangsepisode der neuen Serie, die ursprünglich im August enden sollte. Das Corona-virus machte Waringo
und Stacchiotti allerdings einen Strich durch die Rechnung, schließlich findet Olympia in Tokio erst 2021 statt.
Neuer Plan
„Wir wissen noch nicht, wie es weitergehen wird. Wir hoffen auf gutes Feedback und sprechen dann
Raphaël Stacchiotti wird kommenden Jahr beenden.
seine mit unseren Partnern, ob es möglich ist, noch ein Jahr dranzuhängen“, sagt der 28-jährige Schwimmer.
Regisseur Waringo erklärt: „Bislang haben wir zwei Episoden gedreht, wir arbeiten jetzt an einer neuen Strategie. Raphaël könnte von zu Hause aus eine Art
internationale
Karriere im
Tagebuch führen.“Obwohl die ursprüngliche Idee nicht mehr umsetzbar ist, sind Stacchiotti und Waringo voller Euphorie, wenn sie über die Serie reden. „Wir stehen beide auf das Us-amerikanische Feeling“, meint Letzterer.
Gemeinsam nach Glasgow
In der ersten Episode begleitet er Stacchiotti mit seinem Team zu den Kurzbahn-europameisterschaften im schottischen Glasgow. Die Kamera darf mit aufs Zimmer, zum Esstisch und in die Katakomben der Schwimmhalle. „Ich konnte das gut ausblenden. Das ist wichtig für die Authentizität der Serie“, weiß Stacchiotti.
Für Waringo, der mit seiner Firma zum Großteil Werbefilme dreht, sind solche Events eine neue Herausforderung. „Bei der Werbung gibt es keine unbekannten Faktoren. Das Licht ist gut und die Schauspieler wissen, was sie sagen müssen. Bei Dokumentarfilmenoder Serien weiß niemand, was passiert. Das ist erfrischend. Die organisatorischen Hürden sind bei Großveranstaltungen jedoch hoch. Wir benötigen Akkreditierungen und müssen Flüge und Hotels buchen. Das hatten wir bereits für die nächsten Rennen getan, die nun allerdings abgesagt wurden.“
Dass Stacchiotti über Monate hinweg gefilmt wird, gefällt dem Schwimmer aus verschiedenen
Gründen. „Ich möchte ein Erbe hinterlassen. Solche Serien oder Filme sind eine gute Möglichkeit, um sich in den Geschichtsbüchern zu verewigen. Bislang sind kaum Luxemburger diesen Weg gegangen. Zudem ist das toll für den Sport, meine gesamte Familie und insbesondere die Zwillinge, die meine Freundin und ich erwarten.“
Dass Stacchiottis Familie im September größer wird, hat auch einen Einfluss auf seine Karriere. „Meine Kinder können im kommenden Jahr vielleicht mit nach
Ich möchte mit Klischees aufräumen. Regisseur Georges Waringo
Bislang sind kaum Luxemburger diesen Weg gegangen.
Raphaël Stacchiotti
Tokio, dann hätte die Verlegung auch etwas Positives.“Ob dann weiterhin aktuelle Folgen von „One Last Dive“veröffentlicht werden, steht noch in den Sternen.
Ein Ziel hat Regisseur Waringo aber jetzt schon erreicht: „Die Zuschauer sehen, dass Raphaël extrem diszipliniert ist. Bei ihm ist alles durchgetaktet.“Das ist wohl das Erfolgsrezept des Schwimmers, dessen Karriere nun doch noch etwas länger dauern wird.
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