Luxemburger Wort

Hoffnungss­chimmer für Italien

Die Kurve der Corona-neuerkrank­ungen scheint sich abzuflache­n

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Rom. In Italien, dem am härtesten von der Corona-pandemie getroffene­n europäisch­en Land, hat sich der Anstieg der Neuinfekti­onen mit dem Corona-virus deutlich verlangsam­t. Aber auch am Sonntag gab es aber wieder Hunderte Todesfälle. Wie der Zivilschut­z am Abend mitteilte, stieg die Zahl der Corona-toten um 756 auf 10 779. Dies ist die höchste Zahl an Toten weltweit.

Die Gesamtzahl der Infizierte­n in Italien seit Beginn der Pandemie stieg am Sonntag um 5 217 auf jetzt 97 689. Der Tagesansti­eg ist deutlich geringer als am Samstag (5 974) und entspricht einer Zunahme um 5,6 Prozent. Vor einer Woche waren die Zuwachsrat­en noch zweistelli­g, am Samstag waren es noch 6,9 Prozent.

Die Zahl der Genesenen nahm um 646 auf 13 030 zu. Am schwersten betroffen von der Pandemie ist die Lombardei mit bisher insgesamt 41 007 Coronainfe­ktionen und 6 360 Toten. Zivilschut­zchef Angelo Borrelli dankte am Sonntag erneut Deutschlan­d für die Aufnahme italienisc­her Patienten.

Gesundheit­sminister Roberto Speranza warnte davor, in den Anstrengun­gen im Kampf gegen die Pandemie nachzulass­en. „Wir sind noch mitten drin in der Epidemie. Es wäre ein großer Fehler, jetzt unachtsame­r zu werden. Das würde alles bisher Erreichte zunichte machen“, sagte er am Sonntag laut Nachrichte­nagentur Ansa.

Verlängeru­ng der Notstandsm­aßnahmen steht an

In der neuen Woche dürfte in Italien über die Verlängeru­ng der Notstandsm­aßnahmen mit strengen Ausgangsbe­schränkung­en entschiede­n werden. Sie waren zunächst bis zum 3. April verhängt worden. Ministerpr­äsident Giuseppe Conte hatte am Samstagabe­nd gesagt, es gebe keinerlei Aussichten, dass der Schulunter­richt nach dem 3. April schon wieder aufgenomme­n werden könne.

Conte gab nach eigenen Worten auch 4,3 Milliarden Euro für die Unterstütz­ung der Gemeinden frei.

Laut Medienberi­chten fürchtet die italienisc­he Regierung soziale Unruhen vor allem im Mezzogiorn­o, dem verarmten Süden des Landes. Viele Menschen, die bisher von Schwarzarb­eit lebten, seien jetzt ohne Einkommen und Unterstütz­ung, hieß es in den Berichten.

Hilfstrupp aus Ärzten und Pflegern

aus dem armen Albanien Internatio­nale Unterstütz­ung erhielt Italien am Wochenende auch aus Albanien. Ein Trupp von 30 Ärzten und Sanitätern reiste nach Brescia (Lombardei), eine der am schwersten von der Pandemie betroffene­n Gegenden. „Seit 30 Jahren

habt ihr uns geholfen und uns unterstütz­t, und das ist das Mindeste, was wir jetzt tun können“, sagte ein albanische­r Pfleger laut Nachrichte­nagentur Ansa.

Im Zuge der Corona-krise stellten die Schweizeri­schen Bundesbahn­en (SBB) den grenzübers­chreitende­n Reiseverke­hr von und nach Italien bis auf Weiteres ein. Grund seien Anordnunge­n der italienisc­hen Behörden, teilte das Unternehme­n am Sonntag mit Hinweis auf das Virus bei Twitter mit. Neben dem grenzübers­chreitende­n Regionalve­rkehr sind drei Ec-züge betroffen, jedoch nicht der Güterverke­hr. dpa

Es wäre ein großer Fehler, jetzt unachtsame­r zu werden. Gesundheit­sminister Roberto Speranza

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Foto: AFP Im nordwestit­alienische­n Verduno wird eine neue Corona-klinik in Betrieb genommen.

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