Komponist Krzysztof Penderecki verstorben
Krakau. Der als „Chopin unserer Zeit“gefeierte polnische Komponist Krzysztof Penderecki ist gestern im Alter von 86 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Berühmt machten ihn Werke wie „Agnus Dei“, das er 1981 für die Totenmesse von Polens Kardinalprimas Stefan Wyszynski schrieb, und „Lacrimosa“, das 1980 bei der Enthüllung eines
Denkmals für die 1970 erschossenen
Danziger
Werftarbeiter uraufgeführt wurde. Beide
Kompositionen sind Teil des „Polnischen Requiems“. Seine ausdrucksstarke Musik wurde in zahlreichen Filmen verwendet, darunter Horrorklassikern wie „Shining“und „The Exorcist“. Mit Geräuschen wie auf einer Schiffswerft stieg Penderecki in den 1960er und frühen 70er Jahren zu einem international geachteten Vertreter der musikalischen Avantgarde auf. Später verschrieb er sich der klassischen Harmonielehre. Seine neuen, religiös inspirierten Werke waren Zeichen gegen den kommunistisch verordneten Atheismus. Geboren als Anwaltssohn am 23. November 1933 im jüdisch geprägten Städtchen Debica , erlebte er in seiner Kindheit religiöse Toleranz, die ihn prägte. Schon als Siebenjähriger schrieb er erste Stücke; als Student vertonte er biblische Psalmen. Eine ähnlich tolerante Haltung findet sich auch in seiner siebten Symphonie „Seven Gates of Jerusalem“, die er 1996 zu den 3 000-Jahr-feiern der Stadt schrieb. Der Durchbruch gelang Penderecki 1960 bei den Donaueschinger Musiktagen mit „Anaklasis“, einem Werk für Streichinstrumente und Schlagzeug. KNA