Erneut im Sommer
Die Olympischen Spiele in Tokio sollen auch 2021 im Juli beginnen
Bei der Suche nach einem neuen Termin für die Olympischen Spiele in Tokio zeichnet sich eine Verschiebung auf den Sommer 2021 ab. Nach Berichten aus Japan und den USA könnte der Neustart mit einer Eröffnungsfeier am 23. Juli 2021 erfolgen. Die Schlussfeier wäre demnach am 8. August. Die wegen der Corona-virus-pandemie abgesagten Spiele waren ursprünglich für den 24. Juli bis 9. August 2020 geplant gewesen.
Das Internationale Olympische Komitee und die Organisatoren in Tokio hätten sich auf diesen Termin geeinigt, berichtet die „New York Times“. Der japanische Fernsehsender NHK berief sich auf Informationen aus dem Organisationskomitee, wonach der Sommertermin als Option bevorzugt werde. Die Paralympics würden demnach vom 24. August bis zum 5. September stattfinden. Eine offizielle Bestätigung gab es nicht. Das IOC teilte gestern auf Anfrage der Deutschen Presse-agentur mit, dass dies „Spekulationen“seien.
Allerdings deuten auch die Äußerungen des Präsidenten des japanischen Organisationskomitees darauf hin, dass ein von Ioc-präsident Thomas Bach nicht ausgeschlossener Austragungszeitraum im nächsten Frühjahr – auch aufgrund der weitaus kürzeren Vorbereitungszeit – wohl keine Rolle mehr spielt. „Die Spiele sollen im Sommer stattfinden, daher sollten wir an eine Zeit zwischen Juni und September denken“, zitierte die japanische Nachrichtenagentur Kyodo den Chef des Organisationskomitees, Yoshiro Mori.
Nach dem Bericht des Tv-senders NHK hoffen die japanischen Organisatoren nach Rücksprache mit dem IOC und der Metropolregierung in Tokio bis Ende der
Woche eine Entscheidung treffen zu können. Das Exekutivkomitee des Tokio-organisationskomitees trifft sich heute zu einer Sitzung.
Das IOC hatte am Donnerstag bei einer Telefonkonferenz mit den 33 internationalen Sportverbänden unter anderem über einen neuen Termin für die Olympischen Spiele in Tokio beraten. Auch die neu gegründete Taskforce hatte am Donnerstag ihre
Arbeit aufgenommen. Die Arbeitsgruppe mit dem offiziellen Namen „Tokio 2020 Neustart Task Force“hat rund 30 Mitglieder und wird von Mori geführt.
Mindestens sieben Luxemburger Teilnehmer
Einige Sportverbände hatten Olympia im Frühling vorgeschlagen, auch um der Sommerhitze aus dem Weg zu gehen. Die Kritik an der Austragung der Tokio-spiele in den extrem heißen Monaten Juli und August hätte bereits Konsequenzen für die in diesem Jahr vorgesehenen Spiele gehabt. Die Marathon-rennen der Männer und Frauen wären in Sapporo, wo milderes Klima herrscht, gelaufen worden.
Aus Luxemburger Sicht sind bereits Kugelstoßer Bob Bertemes, Schwimmer Raphaël Stacchiotti, Dressurreiter Nicolas Wagner, Tischtennisspielerin Ni Xia Lian, Radfahrerin Christine Majerus und zwei namentlich noch nicht bekannte männliche Radfahrer für Olympia qualifiziert.
Die Terminfrage ist auch im Hinblick auf die Spiele der kleinen europäischen Staaten interessant: Diese sollten ursprünglich vom 31. Mai bis 5. Juni in Andorra ausgetragen werden. Eine definitive Entscheidung, ob sie dann auch stattfinden werden, steht noch aus. dpa/jot