Was auf Luxemburg zukommen kann
Eine Frage, die zurzeit wohl jedem auf der Zunge brennt: Wie geht es weiter? Wären in Luxemburg auch Zustände wie in dem stark vom Covid-19 getroffenen Italien oder dem französischen Elsass denkbar? Mit einer dermaßen hohen Anzahl an Toten und überfüllten Krankenhäusern?
„Bei der medizinischen Ausstattung sehe ich keinen großen Unterschied. Immerhin handelt es sich bei den betroffenen Ländern nicht um medizinisch unterentwickelte Länder“, präzisiert Dr. Serge Meyer. „Jedoch ist dort die soziale Isolation erst spät eingetreten.“
Im Vergleich dazu hat Luxemburg den Notstand früher ausgerufen und die Bevölkerung aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Bis solche Maßnahmen jedoch greifen, vergehen rund drei Wochen. Außerdem hat es hierzulande keine größeren Veranstaltungen gegeben, auf denen sich das Virus massenhaft verbreitet hat, wie das wohl im Elsass und in Bergamo der Fall war. „Das alles macht mir Hoffnung, dass sich das Virus hier nicht so abrupt ausbreitet“, unterstreicht Meyer. Was aber nun kommen wird, weiß niemand. Noch ist es zu früh, um einen Trend zu erkennen. Wie viele Personen infiziert sein werden, lässt sich also lediglich schätzen.
Einige internationale Experten gehen davon aus, dass es bis zu 70 Prozent der Bevölkerung sein werden. Bei 80 Prozent der Infizierten wird die Erkrankung einen leichten Verlauf haben, etwa mit Husten, Schnupfen oder Fieber. 20 Prozent werden auf Sauerstoff angewiesen sein. Fünf bis sieben Prozent davon werden auf der Intensivstation künstlich beatmet werden müssen, so die Erwartung.
Wie sich die Pandemie entwickeln wird, könnte ein Blick auf das chinesische Wuhan zeigen, wo sie Ende Dezember ihren Ursprung hatte. „Dort hat wohl eine sogenannte Durchseuchung stattgefunden. Wir hoffen auch hier auf eine Immunisierung der Bevölkerung“, sagt Serge Meyer.