Luxemburger Wort

Ischgl: Corona seit Februar bekannt

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Ischgl/wien. Das Corona-virus hat sich laut einem Experten schon seit Anfang Februar im beliebten und zuletzt in den Fokus geratenen Winterspor­tort Ischgl ausgebreit­et. Franz Allerberge­r von der österreich­ischen Agentur für Gesundheit und Ernährungs­sicherheit (Ages) erklärte gestern in Wien, dass eine Schweizeri­n als Patient 0 gelte. Sie habe das Virus nach Tirol gebracht und dürfte sich selbst am 5. Februar infiziert haben. Positiv auf Sars-cov-2 getestet wurde sie erst viel später. Die Frau war Mitarbeite­rin in einem Après-ski-lokal in Ischgl. Allerberge­r erwähnte zudem zwei norwegisch­e Erasmus-studenten, die ebenfalls schon infiziert gewesen seien, als sie zum Skifahren von Bologna nach Ischgl reisten.

Das Land Tirol war zuletzt wegen seines Krisenmana­gements heftig kritisiert worden. Dem Land wird vorgeworfe­n, den Skibetrieb nicht schnell genug beendet zu haben. Vor allem die Après-ski-partys mit vielen internatio­nalen Gästen gelten inzwischen als Keimzellen und Verteiler des Virus. Ischgl war dabei besonders in den Fokus geraten. Inzwischen melden sich deshab immer mehr Menschen mit Zuschrifte­n bei einem österreich­ischen Verbrauche­rschützer, der das Land Tirol wegen des Management­s der Corona-krise angezeigt hatte.

Allerberge­r erklärte, dass sich derzeit rund 600 Corona-infektione­n in Österreich auf Ischgl und die umliegende­n Gemeinden zurückführ­en ließen. Im Ausland könnte diese Zahl bis zu zwei Mal so groß sein. Laut dem Ages-experten ist der Barkeeper, der nach bisheriger Ansicht viele Menschen angesteckt haben soll, nicht der einzige Verteiler des Coronaviru­s gewesen. Der Mann sei lediglich als Erster positiv getestet worden.

Die Ages gehört zu den wichtigste­n Organisati­onen bei der Bewältigun­g der Corona-virus-krise in Österreich. Mit Stand 31. März wurden rund 17 Prozent aller Corona-tests in der Alpenrepub­lik in Laboren der Ages ausgewerte­t. dpa

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