„Unsere Aktie ist unterbewertet“
Luxemburg. Erstmals fand gestern eine Aktionärsversammlung in Luxemburg online statt: Möglich gemacht durch das „Règlement grand-ducal du 20 mars 2020“aufgrund des Corona-virus. Beim virtuellen Aktionärstreffen von SES stand nun am Donnerstag weniger die Dividende des Unternehmens im Fokus als vielmehr die Frage nach der wirtschaftlichen Entwicklung des Satellitenbetreibers. Der derzeitige Aktienpreis, so Konzernchef Steve Collar, spiegele „definitiv nicht die Stärke unseres Unternehmens wider“. Collar weist darauf hin, dass der gefallene Börsenkurs von SES aber keine Ausnahme ist, sondern alle Kurse der Mitbewerber ebenfalls stark gesunken sind. Auch wie sich das Geschäft von Govsat entwickelt, woran SES und Staat mit jeweils 50 Millionen Euro beteiligt ist, interessiert die Aktionäre. Die Entwicklung stimme mit dem Geschäftsplan überein, so Collar, es sei auch nicht unüblich, dass ein Investment in einen Satelliten drei oder auch fünf Jahre brauche, um nachhaltige Einnahmen zu erzielen. Die Überlegung, mit externem Kapital das Networks-business stärker zum Wachstum zu bringen, potenziell durch Auslagerung in ein eigenes Unternehmen, sei bislang nur ein Gedankenspiel, so Collar, dessen Vorund Nachteile untersucht würden. Ansonsten stehe es in absehbarer Zeit nicht auf der Agenda. Die Aktionäre stimmten allen Beschlüssen der Generalversammlung zu, und der Ses-verwaltungsrat wählte Frank Esser zum Vorsitzenden und Nachfolger von Romain Bausch. MEM