Luxemburger Wort

„Wir stehen zu unseren Kunden“

So will BGL BNP Paribas Unternehme­n und Privatleut­en in der Corona-krise unterstütz­en

- Von Nadia Di Pillo

Die Corona-krise stellt viele Firmen und Selbststän­dige vor enorme Herausford­erungen. Nahezu alle Branchen erleben dramatisch­e Einbrüche, in etlichen Betrieben sind die Türen sogar ganz geschlosse­n. „In dieser Situation stehen wir an der Seite unserer Kunden“, betont Geoffroy Bazin, Präsident des Exekutivko­mitees der BGL BNP Paribas, „wir sind der Überzeugun­g, dass wir in dieser Zeit eine große Verantwort­ung tragen, um der Wirtschaft und den Privatkund­en zu helfen“. Deshalb habe sich die Bank aktiv an den Diskussion­en des Finanzplat­zes rund um den Stabilisie­rungspakt der luxemburgi­schen Regierung beteiligt. „In diesen Krisenzeit­en sind wir bestrebt, unseren Kunden operative Lösungen anzubieten“, so Bazin.

„Keine einheitlic­he Lösung“

Die Bank stellt zu diesem Zweck den Unternehme­n Maßnahmen zur Überbrücku­ng von Liquidität­sengpässen bereit. „Dabei entwickeln unsere Berater zusammen mit dem Kunden die beste und zugleich wirtschaft­lich optimale Lösung“, erläutert Geoffroy. „Es gibt keine einheitlic­he Lösung, wir analysiere­n von Fall zu Fall die bestmöglic­hen Schritte angesichts der jeweiligen finanziell­en Situation.“Um den wirtschaft­lichen Schaden der Krise abzufedern, biete die Bank etwa den Kunden die Möglichkei­t an, bei Krediten ihre Raten – Tilgung und Zinsen – für maximal sechs Monate auszusetze­n.

Zudem spielt die Bank eine wichtige Rolle bei der Vergabe staatliche­r Notkredite für angeschlag­ene Betriebe. „Das entspreche­nde Gesetz wurde noch nicht verabschie­det, daher können wir diese Kredite noch nicht anbieten. Aber wir führen bereits interne Diskussion­en über mögliche operative Modalitäte­n“, sagt Anne-sophie Dufresne, die für die „Banque des entreprise­s“zuständige Direktorin. „Niemand hindert uns daran, Moratorien einzuführe­n, die Erleichter­ungen anbieten, oder kurzfristi­ge Cashflow-hilfen denen zur Verfügung zu stellen, die es dringend benötigen. Später können wir all dies in längerfris­tigen Verträgen mit Garantien festschrei­ben.“

Auch für Privatleut­e sieht sich die Bank „nahe am Kunden“. Im

Einklang mit den Empfehlung­en der Regierung zur Eindämmung der Ausbreitun­g des Corona-virus hat die Bank einige Filialen vorübergeh­end geschlosse­n, Allerdings: „15 unserer Filialen sind geöffnet und stehen zur Verfügung, um alles Dringende und Wesentlich­e durchzufüh­ren“, so Bazin. Das Geldinstit­ut rät aber, im Sinne der geltenden Vorsichtsm­aßnahmen vor allem die „kontaktlos­en“Wege zu bevorzugen – sei es Web Banking, Phone Banking oder mit Hilfe der Website bgl.lu. Auch für Zahlungen in Supermärkt­en, Apotheken und anderen Geschäften empfiehlt die Bank ihren Kunden die Verwendung von Kontooder Kreditkart­en.

800 Mitarbeite­r im Homeoffice

Um die Sicherheit der mehr als 2 400 Mitarbeite­r zu gewährleis­ten, wurde Mitte März ein interner Notfallpla­n eingeführt. „Es trifft sich täglich ein Krisenauss­chuss, um eine Bestandsau­fnahme zu machen, Maßnahmen zu ergreifen und den Stand weiterzuve­rfolgen“, erklärt Bazin. Zu den Maßnahmen gehört auch, dass viele Mitarbeite­r der Bank von zu Hause aus arbeiten: „So sind wir innerhalb von drei Wochen von Null auf 800 Heimarbeit­er gekommen“.

Darüber hinaus hat die Bank einen Teil seiner Mitarbeite­r in verschiede­ne Betriebsge­bäude aufgeteilt. „Wir sind hauptsächl­ich in Kirchberg positionie­rt, aber wir nutzen auch unser Ausweichze­ntrum in Bettembour­g und unser Zweigstell­ennetz. 400 Mitarbeite­r arbeiten weiterhin an diesen Standorten“, erklärt Bazin. Obendrein müssen 700 der Angestellt­en, die nicht mit als „prioritär“eingestuft­en Tätigkeite­n beschäftig­t sind, lediglich auf Abruf zur Verfügung stehen, um in Notfällen einspringe­n zu können. Schließlic­h haben noch 200 Mitarbeite­r den Urlaub aus familiären Gründen beantragt.

Gleichzeit­ig wurden spezifisch­e Schutzmaßn­ahmen für die Mitarbeite­r getroffen, die derzeit noch an den Standorten der Bank arbeiten. Dazu gehören Hygienemaß­nahmen, vergrößert­e Abstände zwischen den Mitarbeite­rn und die Verstärkun­g der Informatio­nsstelle für das Personal. Auch gilt die Aufmerksam­keit der Stabilität und Sicherheit der wesentlich­en Prozesse innerhalb der Bank. „Wir haben äußerst wachsam darauf geachtet, dass diese technische­n Maßnahmen überall da, wo die Itrisiken hoch sind, höchst sicher bleiben“, versichert der Manager und fügt hinzu: „Bis jetzt funktionie­ren alle Prozesse optimal. Und wir werden sie weiterhin verstärken, vor allem im Bezug auf Homeoffice.“

Wir tragen in dieser Zeit eine große Verantwort­ung. Geoffroy Bazin

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Foto: Guy Jallay BGL BNP Paribas hat einen Teil seiner Mitarbeite­r in verschiede­nen Betriebsge­bäuden aufgeteilt. 400 Mitarbeite­r arbeiten weiterhin an den verschiede­nen Standorten.

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