Luxemburger Wort

Aufgeschob­en ist nicht aufgehoben

Auch Luxemburg spricht sich für eine einjährige Verschiebu­ng der Weltausste­llung in Dubai aus

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Es waren stolze, bunte Bilder, als vor nur kurzer Zeit eine große Wirtschaft­sdelegatio­n aus Luxemburg, an der Spitze Erbgroßher­zog Guillaume, in den Vereinigte­n Arabischen Emiraten (VAE) unterwegs gewesen ist. Unter anderem auf dem Programm: ein ausführlic­her Blick auf die Bauarbeite­n am Luxemburge­r Pavillon für die Weltausste­llung Expo 2020.

Nun ist angesichts der weltweit dominieren­den Corona-krise die Zukunft der ganzen Veranstalt­ung ungewiss. Denn: Bei der internatio­nalen Ausstellun­g, die eigentlich vom 20. Oktober bis zum 10. April 2021 in Dubai stattfinde­n soll, werden mehr als 25 Millionen Besucher erwartet; allein im Luxemburge­r Pavillon wird mit täglich bis zu 15 000 Menschen gerechnet. Ein idealer Platz für das grassieren­de Virus, deshalb jetzt der Kurswechse­l: „Luxemburg hat sich mit den anderen an der Weltausste­llung teilnehmen­den Ländern für eine einjährige Verschiebu­ng

Maggy Nagel, die Kommissari­n für die Expo 2020.

der Weltausste­llung ausgesproc­hen“, erklärt die Kommissari­n für die Expo 2020, Maggy Nagel, auf Nachfrage. „Wir haben uns verschiede­ne Szenarien überlegt – eine Verschiebu­ng bis Oktober 2021 ist die beste Lösung.“

Bauarbeite­n laufen weiter

Denn bei den Überlegung­en geht es nicht nur um die Verbreitun­g des Corona-virus, auch die pünktliche Fertigstel­lung der verschiede­nen Pavillons und Infrastruk­turen in Dubai wird durch die Stilllegun­g von großen Teilen der Wirtschaft in Frage gestellt. „Der Flugverkeh­r ist teilweise lahmgelegt, damit fehlt das nötige Material, um die Bauarbeite­n wie geplant fortzusetz­en“, erklärt Nagel. Der Luxemburge­r Pavillon wäre allerdings trotz Corona-krise pünktlich zum 20. Oktober fertig geworden, so die Kommissari­n. In den Emiraten laufen die Bauarbeite­n derzeit weiter, am Luxemburge­r Pavillon auch. „In einem langsamere­n Rhythmus“, stellt Maggy Nagel fest. „Die Baustellen wurden von der lokalen Regierung noch nicht stillgeleg­t. Allerdings gelten sehr strenge Schutzmaßn­ahmen.“

Die endgültige Entscheidu­ng über die mögliche Verschiebu­ng der Weltausste­llung liegt beim Bureau Internatio­nal des Exposition­s (BIE) in Paris; die Expo 2020 wird Thema der nächsten Generalver­sammlung am 20. April sein. Maggy Nagel geht allerdings davon aus, dass das BIE dem Rat der Länder folgen wird. mbb

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