Theatertrip nach London gefällig?
Seit ein paar Jahren ist der Kinosaal nicht mehr nur dem gemeinschaftlichen Filmerlebnis vorbehalten – Opernperformances, Ballettauftritte, Klassik- bis Rockkonzerte, diverse Sportevents – und auch Theatervorstellungen gesellen sich zum breit gefächerten Angebot. Weltbühnen von internationaler Renommee laden sich so regelmäßig auch auf die Luxemburger Leinwände ein – sei dies nun die Metropolitan Opera aus New York, das Bolschoi aus Moskau, die Pariser Comédie Française oder aber das Londoner National Theater – ein Konzept, das immer mehr Zuschauer anzieht. Wer also nicht die zeitlichen bzw. finanziellen Möglichkeiten hat, kurz mal über den Atlantik oder den Ärmelkanal zu jetten, muss trotzdem nicht auf kulturellen Hochgenuss verzichten. Dass seit geraumer Zeit und auf zumindest bislang schwer absehbare Dauer selbst diese Alternative durch die Schließung aller Luxemburger Kinos nun Corona-bedingt ausfällt, bedeutet aber trotzdem nicht, dass Zuschauer auf das Angebot verzichten müssen. Das am Südufer der Themse gelegene National Theater verlegt nämlich sein „NT Live“demnach auf seinen Youtube-channel – und zwar kostenfrei! Jeweils donnerstags ab 20 Uhr gibt es ein Stück aus dem Repertoire des Hauses zu entdecken. Den Auftakt machte gestern die Feelgood-komödie „One Man, Two Guvnors“aus dem Jahr 2011 mit dem „Tony Award“-theaterpreis ausgezeichneten Schauspieler James Corden in der Hauptrolle und die im Londoner West
End und dem New Yorker Broadway gleichermaßen ein Publikumshit war. Aus der aktuellen Not eine Tugend machend, kommt so das Theater trotz Ausgangssperre zu seinen Zuschauern und gibt ihm dabei auch noch die Möglichkeit, die Produktion eine ganze Woche lang, also bis zum nächsten Stelldichein zu streamen. Demnächst stehen dann vom 9. bis 16. April die Adaptierung von Charlotte Brontës Klassiker, „Jane Eyre“(2015), vom 16. bis 23. April Robert Louis Stevensons „Treasure Island“(2015) und vom 23. bis 30. April Shakespeares „Twelfth Night“(2017) auf dem heimischen Spielplan dieser „National Theatre at Home“-reihe. So schnell lassen sich die Bretter, die die Welt bedeuten, von einem Virus nicht kleinkriegen – und ihre Fans sollten es auch nicht: Also, auf zum Theatertrip nach London!
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