Luxemburger Wort

Hallofrühl­ing

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Es ist noch gar nicht allzu lange her, da zeigte ich mich an dieser Stelle äußerst zuversicht­lich, dass bald die Sonne wieder scheinen und der Frühling in Luxemburg seinen Lauf nehmen würde. „Endlich“, schrieb ich zu dem Zeitpunkt voller Hoffnung, denn schließlic­h lagen hinter uns trübe Wochen, gar Monate, die von einem immergraue­n Himmel geprägt waren – Sie werden sich erinnern. Und siehe da: Tatsächlic­h kämpften sich vor fast drei Wochen nach einem langen Winter erste Sonnenstra­hlen durch die dichte Wolkendeck­e. Seitdem scheint fast ununterbro­chen die Sonne und der Himmel erstrahlt in einem kräftigen Blau. Man könnte fast meinen, Petrus hätte mein Gazettchen damals gelesen und sei meinem Ruf nach Frühjahr gefolgt. Dafür bin ich sehr dankbar, aber seien wir doch mal ehrlich: Ebendieser Petrus scheint sich doch einen Spaß mit uns Menschen zu erlauben. Wie soll man sich auch

Petrus erlaubt sich wohl einen Scherz.

sonst erklären, dass der Frühlingse­inbruch fast pünktlich zu dem Zeitpunkt kam, an dem aufgrund des Corona-virus jeder mit drastische­n Einschränk­ungen im Alltag leben muss? Um uns und unsere Lieben zu schützen, heißt es seitdem nämlich zu Hause bleiben. Auf das Eisschleck­en in der Sonne wird verzichtet, auf einer Restaurant­terrasse gemeinsam Mittagesse­n fällt bis auf Weiteres aus und alle Veranstalt­ungen, auf die man sich rund um den Frühlingsa­nfang so sehr freut, sind abgesagt. Für die meisten reduziert sich das Draußensei­n momentan auf eher einsame Spaziergän­ge, um nur kurz frische Luft zu schnappen. Und das ist schade. Den lang ersehnten Frühlingsa­nfang sollte man trotzdem nicht verdammen. Denn schließlic­h zeigt dieser uns doch auch, dass es immer weitergeht. Die aktuelle Wetterlage ist der beste Beweis dafür, dass auch auf noch so lange Regentage, immer wieder Sonnensche­in folgt. Sandra

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