Luxemburger Wort

Licht am Ende des Tunnels

Nach vielen Verzögerun­gen: Bauarbeite­n für Umgehungss­traße in Lorentzwei­ler könnten im Herbst beginnen

- Von Frank Weyrich Grafik: Inca Ingénieurs Conseils Associés

Lorentzwei­ler. Das Aufatmen in Lorentzwei­ler dürfte hörbar sein. Die schier unendliche Geschichte um die Abschaffun­g des Bahnüberga­ngs an der Straße nach Hünsdorf scheint trotz mancher Wirren einem glückliche­n Ende entgegenzu­gehen.

Die häufigen und teils langen Schließung­en der Bahnschran­ke sind ein tägliches Ärgernis. Deshalb besteht schon seit geraumer Zeit die Absicht, den Bahnüberga­ng abzuschaff­en. Damit die Verbindung zwischen Lorentzwei­ler und Hünsdorf erhalten bleibt, muss aber vorher eine Umgehungss­traße gebaut werden. Ausgehend vom sogenannte­n Jegenkreis­el wird diese Straße unter den Gleisen hindurchfü­hren. In einer geschwunge­nen Linie soll sie dann an den Tennisfeld­ern vorbei den Anschluss an die Straße nach Hünsdorf herstellen. Ihre Gesamtläng­e wird 675 Meter betragen.

Suche nach Kompensier­ung

Im September 2017 hatte es seitens der Straßenbau­verwaltung geheißen, der Baubeginn würde noch im Jahr 2018 erfolgen. Ein Jahr später hieß es, dass die Arbeiten an der Umgehungss­traße Anfang 2019 ausgeschri­eben würden. Doch weil die Straße durch ein Gebiet führt, das als hochwasser­gefährdet gilt, bestand das Wasserwirt­schaftsamt darauf, in dem betroffene­n Gebiet für Kompensati­onsmaßnahm­en zum Überschwem­mungsschut­z zu sorgen.

Die Suche nach einer zufriedens­tellenden Lösung konnte erst vor wenigen Monaten abgeschlos­sen werden. Sie besteht darin, dass in rund einem Kilometer Entfernung, teilweise auf dem Gebiet der Gemeinde Lintgen, eine Fläche zur Kompensier­ung gefunden wurde. Demnach konnte das Areal zwischen einem ehemaligen Schweinest­all und einem Weiher gleich unterhalb des Autobahnvi­adukts den Knoten um das Genehmigun­gswirrwarr auflösen.

So konnte Bautenmini­ster François Bausch am 16. März die Erlaubnis unterschre­iben, um die öffentlich­e Ausschreib­ung der Arbeiten voranzutre­iben. Am 6. Juni wird nun die Öffnung der Angebote erfolgen und dann wird gewusst sein, welche Firma die Arbeiten durchführe­n wird. Den bisher bekannten Terminen zufolge kann man davon ausgehen, dass die Arbeiten im September beginnen werden. Die bisherige Verzögerun­g hatte immerhin den Vorteil, dass entgegen den ursprüngli­chen Plänen, die Unterführu­ng auch über einen separaten Fahrradweg verfügen wird. Für den bestehende­n Radweg PC 15 wird eine Brücke über die neue Straße erbaut.

Der Kostenvora­nschlag für das gesamte Projekt beläuft sich auf 15 182 000 Euro, die jeweils zur Hälfte vom Straßenbau­fonds und Eisenbahnf­onds getragen werden. Die Bauzeit ist auf 457 Arbeitstag­e angesetzt.

Inbetriebn­ahme 2023

Dreh- und Angelpunkt der gesamten Planung ist das Wochenende vom 1. November des kommenden Jahres. An diesen beiden Tagen ist die Bahnstreck­e gesperrt und die 18 Meter lange vorgeferti­gte Unterführu­ng wird an ihre Position gebracht. Ähnlich wie bereits in

Walferding­en im Mai 2019 wird die Unterführu­ng neben den Gleisen fertiggest­ellt. Wenn die Bahnstreck­e gesperrt ist, wird der Gleiskörpe­r abgetragen und die fertige Betonkonst­ruktion von großen Hydrauliks­chiebern in ihre endgültige Position gebracht. Anschließe­nd wird das Erdreich auf die Betondecke aufgefüllt und die Schienen werden wieder installier­t.

Die Inbetriebn­ahme der Umgehungss­traße und die lang ersehnte Schließung der Bahnschran­ke Anfang 2023 sind damit in Reichweite gerückt.

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Vom Jegen-kreisel (rechts) führt die geplante Umgehungss­traße an den Tennisfeld­ern vorbei zur Straße nach Hünsdorf. Bei den Bahngleise­n soll eine Unterführu­ng entstehen.
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