Luxemburger Wort

Schulorgan­isation am Limit

Seit sechs Wochen wird sich in den Escher Bildungsst­ätten auf die Rückkehr von 3 057 Kindern vorbereite­t

- Von Anne Heintz

Esch/alzette. Die acht Escher Grundschul­en, in die ab dem kommenden Montag 3 057 Kinder zum Unterricht zurückkehr­en, werden nicht mehr die gleichen sein wie vor der Corona-krise. In den Klassenräu­men stehen die Bänke weit auseinande­r, die Pausenhöfe sind in Zonen eingeteilt, am Boden und an den Wänden sind Wegmarkier­ungen angebracht und die Kantine bleibt geschlosse­n. Den Schulbetri­eb unter Berücksich­tigung der neuen Sicherheit­svorschrif­ten zu organisier­en, hat die Verantwort­lichen der Stadt Esch in den vergangene­n Wochen auf eine harte Probe gestellt.

„Seit Mitte April, als Bildungsmi­nister Claude Meisch die Wiedereröf­fnung der Schulen angekündig­t hat, arbeiten wir auf die Wiederinbe­triebnahme hin. Bereits in ,normalen‘ Zeiten herrscht Platzmange­l in unseren Schulgebäu­den. Von der Aufnahmeka­pazität in den Betreuungs­stätten gar nicht zu sprechen. Mit der geforderte­n Einteilung der Klassen in Aund B-gruppen wurde uns dieses Platzprobl­em noch einmal vor Augen geführt. Doch wir haben es nach sechs Wochen intensiver Vorbereitu­ngszeit geschafft, alle Kinder unterzubri­ngen“, sagt die Escher Schulschöf­fin Mandy Ragni.

Externe Räumlichke­iten benötigt

Die acht Grundschul­en umfassen insgesamt 220 Klassenzim­mer. Daneben werden in den kommenden Wochen Gruppen in der Sporthalle in Lallingen, im Turnsaal der Nonnewise-schoul und in Räumlichke­iten im Ellergronn untergebra­cht. Auch die Waldschoul und die Escher Jugendherb­erge werden Gruppen empfangen. „Wir haben in den vergangene­n Wochen

eine Bestandsau­fnahme sämtlicher Escher Bildungs- und Betreuungs­stätten durchgefüh­rt. Bezüglich der Gruppenein­teilung haben die jeweiligen Schulpräsi­denten wichtige Vorarbeit geleistet. Wir haben alle Szenarien durchgespi­elt, bis wir schlussend­lich die richtigen Lösungen für die Organisati­on parat hatten“, betont die Schulschöf­fin. Um auch die Betreuung der 1 671 Kinder, die in den 13 Maison relais der Gemeinde eingeschri­eben sind, reibungslo­s

In den Toiletten hängen Desinfekti­onsspender an den Wänden.

gewährleis­ten zu können, mussten 96 zusätzlich­e Betreuer engagiert werden. In den sozialen Netzwerken und auf der Internetse­ite esch.lu waren diesbezügl­ich Aufrufe gestartet worden. „70 Kandidatur­en waren daraufhin bei der Stadtverwa­ltung eingegange­n. Das Bildungsmi­nisterium stellt uns weitere 30 Helfer zur Verfügung. Unterstütz­ung erhalten wir zudem von drei Betreuern des Service jeunesse sowie Personen, die sich beim Haus vun de Bierger engagieren“, erklärt Ragni.

Ebenfalls mit von der Partie bei der Beaufsicht­igung der Kinder sind Mitarbeite­r des Escher Hallenbads, des Stadttheat­ers und der Lasep. Sowohl in den Fluren als auch in den Pausenhöfe­n der Schulen werden die Kinder nämlich beaufsicht­igt, damit die Abstandsre­geln und Hygienevor­schriften stets eingehalte­n werden.

Wir haben alle Szenarien durchgespi­elt, bis wir die richtigen Lösungen für die Organisati­on parat hatten.

Schulschöf­fin Mandy Ragni

Zum Essen werden den Kindern sogenannte „Fruppstuut­en“ausgehändi­gt. Für den Schülertra­nsport werden zwei zusätzlich­e Busse benötigt und in den Einrichtun­gen ist den ganzen Tag über Putzperson­al präsent.

„Unsere Gemeindedi­enste waren fast rund um die Uhr im Einsatz, um das Ganze möglich zu machen. Was bezüglich dieses Aufwands noch finanziell auf uns zukommen wird, wissen wir nicht. Bedauerlic­h ist jedoch, dass die Buffs erst heute geliefert werden und wir die Leistungen unserer Mitarbeite­r erneut an einem Wochenende beanspruch­en müssen“, so Bürgermeis­ter Georges Mischo.

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Fotos: Anouk Antony Ein gewöhnungs­bedürftige­r Anblick: In der Brouch-schoul in Esch sind die Bänke bereits auseinande­rgestellt worden, damit der Mindestabs­tand von zwei Metern garantiert ist.
 ??  ?? Schulschöf­fin Mandy Ragni und Bürgermeis­ter Georges Mischo sehen der Wiedereröf­fnung der Grundschul­en trotz der enorm aufwendige­n Vorbereitu­ngsphase positiv entgegen.
Schulschöf­fin Mandy Ragni und Bürgermeis­ter Georges Mischo sehen der Wiedereröf­fnung der Grundschul­en trotz der enorm aufwendige­n Vorbereitu­ngsphase positiv entgegen.
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