Finanzspritze für Buchladen
Bücherläden hatten es und haben es in dieser Zeit der gesellschaftlichen Distanzierung schwer. Auch wenn Geschichten Fenster der Flucht in die Freiheit und Prosa und Poesie verschlungene Pfade sind, die überall hinführen, auch zu uns selbst, so war der Verkauf neuer Bücher in den vergangenen Wochen doch erheblich gehemmt.
Das Bestellen übers Web ist beileibe nicht dasselbe wie das Entdecken und Durchblättern der Bücher im Buchladen. Über all diese enormen Probleme aus der unendlichen Welt des Buches haben wir am vergangenen Montag berichtet und dabei auch drei der größten Buchverkäufer in Luxemburg befragt. Überraschung nun gestern: Uns wurde nämlich eine wirklich gute Nachricht nachgereicht. Die Besitzerin der Geschäftsimmobilie, in der sich der Buchladen Alinéa in der Rue Beaumont befindet, hat bislang auf zwei Monatsmieten verzichtet, um so dem Buchladen in dieser schwierigen Zeit etwas Luft zu verschaffen. Ein schönes Geschenk, ein Lichtblick in dunkler Zeit – genau das, was in Diskussionen zu selten hervorgehoben wird, was man aber auch selbst beim ewigen Nörgeln, Meckern und Lamentieren gerne vergisst. Die Nachrichtenwelt berichtet über Unglücke, Katastrophen und Verbrechen, wir Journalisten sind Überbringer von Hiobsbotschaften, und den Leser interessiert vor allem auch das zu erfahren, was schief geht und falsch läuft – dabei gibt es so viel Gutes zu erzählen. Warum also nicht ein Gegengewicht setzen? Die guten Nachrichten zuerst, so wie uns Wörter nicht nur mit Dunkelheit und Schrecken umgeben müssen, so wie auch eine Geschichte oft ein gutes Ende hat, so wie die Schlagzeile schlagen darf, nicht aber wehtun muss ...