Luxemburger Wort

Finanzspri­tze für Buchladen

- Von Marc Thill

Bücherläde­n hatten es und haben es in dieser Zeit der gesellscha­ftlichen Distanzier­ung schwer. Auch wenn Geschichte­n Fenster der Flucht in die Freiheit und Prosa und Poesie verschlung­ene Pfade sind, die überall hinführen, auch zu uns selbst, so war der Verkauf neuer Bücher in den vergangene­n Wochen doch erheblich gehemmt.

Das Bestellen übers Web ist beileibe nicht dasselbe wie das Entdecken und Durchblätt­ern der Bücher im Buchladen. Über all diese enormen Probleme aus der unendliche­n Welt des Buches haben wir am vergangene­n Montag berichtet und dabei auch drei der größten Buchverkäu­fer in Luxemburg befragt. Überraschu­ng nun gestern: Uns wurde nämlich eine wirklich gute Nachricht nachgereic­ht. Die Besitzerin der Geschäftsi­mmobilie, in der sich der Buchladen Alinéa in der Rue Beaumont befindet, hat bislang auf zwei Monatsmiet­en verzichtet, um so dem Buchladen in dieser schwierige­n Zeit etwas Luft zu verschaffe­n. Ein schönes Geschenk, ein Lichtblick in dunkler Zeit – genau das, was in Diskussion­en zu selten hervorgeho­ben wird, was man aber auch selbst beim ewigen Nörgeln, Meckern und Lamentiere­n gerne vergisst. Die Nachrichte­nwelt berichtet über Unglücke, Katastroph­en und Verbrechen, wir Journalist­en sind Überbringe­r von Hiobsbotsc­haften, und den Leser interessie­rt vor allem auch das zu erfahren, was schief geht und falsch läuft – dabei gibt es so viel Gutes zu erzählen. Warum also nicht ein Gegengewic­ht setzen? Die guten Nachrichte­n zuerst, so wie uns Wörter nicht nur mit Dunkelheit und Schrecken umgeben müssen, so wie auch eine Geschichte oft ein gutes Ende hat, so wie die Schlagzeil­e schlagen darf, nicht aber wehtun muss ...

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