Die Königsklasse leidet
Zwei Eintagesrennen der Worldtour finden in diesem Jahr nun doch nicht statt
Es bleibt eine undurchsichtige Situation. Da hilft auch der neue, angepasste Uci-kalender nur wenig, der nun die Daten sämtlicher Radrennen enthält, die 2020 noch ausgetragen werden sollen. Die Teams befinden sich in den Planungen. Doch knapp haben sie ein vorläufiges Rennprogramm aufgestellt, muss dieses angepasst werden. Rennabsagen bleiben an der Tagesordnung. Mittlerweile hat es auch zwei Wettkämpfe der Worldtour der Männer erwischt.
Die Rede ist von den beiden Eintagesrennen Prudential Ridelondon-surrey Classic (16. August) und Dwars door Vlaanderen (14. Oktober). Der Wettkampf in Englands Hauptstadt musste wegen der prekären Situation rund um das Corona-virus abgesagt werden. Die achte Ausgabe des Rennens, das 2015 von Jempy Drucker
im Bmc-trikot gewonnen wurde, wird erst kommendes Jahr ausgetragen. Die Verlegung bedeutet, dass im Jahr 2020 gar kein Profirennen in England stattfindet! Auch die Tour of Yorkshire und die Tour of Britain fielen nämlich der Corona-pandemie zum Opfer.
Für Luxemburgs Radprofis heißt es nun umplanen: Alex Kirsch (Trek) wollte eigentlich in London an den Start gehen. Auch eine Teilnahme von Drucker wäre logisch gewesen.
Scheldeprijs statt Ronde-generalprobe
Dwars door Vlaanderen hat sich als Vorbereitungsrennen für die Tour des Flandres einen Namen gemacht. So hatten sich das viele Radprofis auch für den Herbst ausgemalt. Doch daraus wird nichts. Organisator Flanders Classics hat sich für die Austragung des Scheldeprijs (Proseries) anstatt von Dwars door Vlaanderen entschieden. Demnach kommen die Sprinter am 14. Oktober auf ihre Kosten. Die Chancen der Klassikerjäger beim Scheldeprijs sind eher gering.
Ansonsten fällt im Kalender auf, dass die drei italienischen Eintagesrennen Mailand-turin (5. August), Giro dell'emilia (18. August) und Gran Piemonte (20. August) nach vorne verlegt wurden, während die Lombardei-rundfahrt weiterhin für den 31. Oktober terminiert ist. Das kann sich allerdings noch ändern, je nachdem ob der Termin der Landesmeisterschaften (22/23. August) bestätigt wird und ob die WM (20. bis 27. September) auch tatsächlich in der Schweiz ausgetragen werden kann. Es gibt Gedanken, die Welttitelkämpfe zu verlegen und sie im November in Katar nachzuholen.
Ansonsten wurde zwar ein neuer Termin (24. bis 28. August) für die Europameisterschaften gefunden, allerdings steht nicht fest, wo diese ausgetragen werden.
Kann die Radsportsaison tatsächlich wie geplant über die Bühne gehen, wäre die Vuelta a Burgos (2. Pro) in Spanien vom 28. Juli bis 1. August das erste größere Rennen in Europa, als allererstes steht die wesentlich kleinere Sibiu Tour (2.1) in Rumänien im Kalender. Das Datum vom 2. bis 5. Juli scheint allerdings ein bisschen sehr optimistisch. Rennen der Königsklasse Worldtour finden erst wieder von August an statt. Strade Bianche (1. August) soll den Reigen eröffnen. jg