Luxemburger Wort

Wie ein erster Schultag

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Erste Schultage, ganz gleich wie alt man ist, sind immer besondere Tage. Doch der heutige verspricht, noch spezieller zu werden. Ganze zehn Wochen waren die Kinder nun nicht mehr in der Grundschul­e. Auch wenn diese Zeitspanne die beiden Wochen der Osterferie­n einbegreif­t, so dauerte das Ganze länger als übliche Sommerferi­en. Wie alle Familien haben auch wir uns an den neuen Rhythmus gewöhnen müssen und das im speziellen Ambiente des #bleifdohee­m. Zuletzt haben wir wieder den Wecker gestellt, um morgens früh genug aufzustehe­n, um mit dem Heimunterr­icht anzufangen.

Die Fragen zum ersten Schultag sind heute andere als sonst.

Denn zugegebene­rmaßen hatte sich in den ersten Wochen den guten Vorsätzen zum Trotz die Tendenz durchgeset­zt, den Unterricht von Tag zu Tag ein paar Minuten später zu beginnen. Deshalb galt es, wieder einen normalen Rhythmus zu finden. Üblicherwe­ise ist die Rentrée bei meinen Töchtern von vielen Fragen geprägt. Je näher der Tag rückt, desto stärker mehren diese Fragen sich. Normalerwe­ise reichen sie von „Wird meine Lehrerin mich auch mögen?“, über „Werden meine Klassenkam­eraden auch alle da sein?“, bis zu „Darf ich dieses Jahr einen neuen Tretroller bekommen?“Dieses Mal lauten die Fragen aber etwas anders.

Die wären dann: „Werde ich die Maske dauernd anbehalten müssen?“, oder „Werden wir jetzt viele Prüfungen schreiben müssen, weil wir so lange keine hatten?“Und vor allem: „Darf ich meine Freundin auch umarmen, wenn ich sie wiedersehe?“Es sind Fragen, auf die wir nicht immer gleich eine Antwort parat hatten (danke deshalb an die Lehrerin für ihre Unterstütz­ung). Eine Antwort blieb aber nach wie vor die gleiche: „Nein, einen neuen Tretroller bekommst du erst, wenn du größer bist.“In diesem Sinne wünsche ich trotz Virus allen einen guten Schulanfan­g. Nicolas

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