NBA zu Gast bei Micky Maus
Die Basketballer wollen ihre Saison in Disney World fortsetzen
Lebron James und Kawhi Leonard bei Micky Maus und Donald Duck: Die NBA plant offenbar eine spektakuläre Fortsetzung ihrer seit März wegen der Corona-krise unterbrochenen Saison. Das Szenario nimmt bereits konkrete Formen an: Die Nba-führung um Commissioner Adam Silver verhandelt mit dem Entertainmentriesen Disney.
Am Samstag bestätigte Nbakommunikationschef Mike Bass, dass sich die Liga in „auslotenden Gesprächen“mit dem Konzern befinde. Die Bosse wissen, dass es schnell gehen muss. Bis Anfang Juni soll Klarheit herrschen, damit die seit dem 11. März pausierende Saison Ende Juli fortgesetzt werden kann.
Steigen würde das Ganze auf dem rund 89 Hektar großen ESPN Wide World of Sports Complex in Disney World. Mit drei Arenen und 24 000 Hotelzimmern dürfte die Anlage nahe Orlando/florida den Ansprüchen genügen. Zur Debatte standen zuletzt auch Begegnungen im Glücksspielparadies Las Vegas oder in Houston.
Die Pläne lassen aufhorchen, laut ESPN und The Athletic denkt auch die Major League Soccer (MLS) über einen Abstecher nach Disney World nach.
Natürlich, so der Center, dürfte in diesem Szenario „niemand den Park verlassen oder nicht mehr wiederkommen. Vielleicht kann ein Teil des Unterhaltungsprogramms sogar laufen für die Kinder.“
Wichtiger als die Freizeitgestaltung ist vor allem der Weg hin zu einem solchen Event. Stichwort: Vorbereitung.
Geplant ist, dass alle Spieler vorher zwei Wochen in ihrer Heimat in Quarantäne gehen, anschließend ein bis zwei Wochen an ihrem Standort trainieren und dann noch zweiwöchige Trainingscamps absolvieren. Bis dahin hat die NBA aber noch an einigen Problemen zu arbeiten.
Tests sind der Schlüssel
Lange waren die Einreisebestimmungen eines davon. Die restriktive Grenzpolitik von Us-präsident Donald Trump gestaltete eine Rückkehr bislang schwierig. Einige ausländische Profis wie Sloweniens Jungstar Luka Doncic von den Dallas Mavericks sind in ihre Heimatländer geflogen. Heimatschutzminister Chad Wolf unterzeichnete nun allerdings eine Ausnahmegenehmigung zur Rückkehr für Sportler aus dem Ausland.
Zudem sind regelmäßige Tests aufgrund der knappen Kapazitäten in den USA nicht gesichert. Bass bezeichnete diese aber als „Schlüssel für die Rückkehr“. Viele Us-bürger sehen es aber kritisch, dass den Sportligen regelmäßige Testreihen ermöglicht werden sollen, während viele normale Amerikaner kaum die Chance auf Tests haben. Zudem wolle er sicherstellen, dass die NBA keinem Krankenhaus die Tests wegnimmt.
Auch die Teams und Profis, von denen bislang weniger als ein Dutzend positiv getestet wurden, müssen noch vollumfänglich ins Boot geholt werden. Sie blicken alle auf den kommenden Freitag. Dann hält die Nba-führung ein virtuelles Meeting ab, in dem weitere Details zu den Restart-plänen geklärt werden sollen.
Fraglich ist, ob dann schon über den Modus einer möglichen Saisonfortsetzung gesprochen wird. Etwa 80 Prozent der regulären Saison sind absolviert, eine Wiederaufnahme der Hauptrunde ist möglich. Aber auch sofort mit 16 der 30 Teams in die Play-offs zu starten, wird diskutiert. sid/dpa
Ausländische Profis wie Luka Doncic sollen wieder in die USA einreisen dürfen.