Luxemburger Wort

4 500 Jobs gefährdet

Easyjet will 30 Prozent der Stellen streichen

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Luton. Der britische Billigflie­ger Easyjet will wegen der Coronakris­e bis zu 30 Prozent seiner Arbeitsplä­tze streichen. Auch die Flugzeugfl­otte soll zunächst schrumpfen statt zu wachsen, wie das Unternehme­n gestern mitteilte. Das Management begründete die Kürzungen mit dem Einbruch des Flugverkeh­rs infolge der Pandemie und der Erwartung, dass die Nachfrage nach Flugticket­s nicht vor dem Jahr 2023 wieder auf das Niveau von 2019 klettert. Das Unternehme­n hat etwa 15 000 Vollzeit-angestellt­e, von denen 8 000 in Großbritan­nien arbeiten.

„Es ist schrecklic­h .... Das ist die schlimmste Krise, mit der diese Branche je konfrontie­rt wurde“, sagte Easyjet-chef Johan Lundgren. Die Unsicherhe­iten gingen noch lange weiter. Eine Finanzprog­nose für das laufende Geschäftsj­ahr bis Ende September traut er sich daher nicht zu. Im vierten Geschäftsq­uartal, das die für Fluggesell­schaften wichtigen Sommermona­te umfasst, werde das Flugangebo­t voraussich­tlich 70 Prozent geringer ausfallen als ein Jahr zuvor. Easyjets Flugzeugfl­otte soll bis Ende des Geschäftsj­ahres

2021 auf 302 Maschinen schrumpfen. Zuletzt verfügte die Airline im März nach eigenen Angaben über 337 Flugzeuge und wollte ihre Flotte eigentlich weiter ausbauen. Easyjet hat sich mit dem Flugzeugba­uer Airbus geeinigt, weitere bestellte Maschinen später abzunehmen als geplant.

Easyjet will Mitte Juni den Flugbetrie­b wieder aufnehmen. Die Airline sorgt sich wie andere Fluggesell­schaften wegen einer ab 8. Juni geltenden Regelung in Großbritan­nien. Wer mit dem Flugzeug aus dem Ausland kommt, muss sich nach den bisherigen Plänen in eine 14-tägige Quarantäne in Großbritan­nien begeben. Eine Ausnahme gilt für Irland.

Er verstehe angesichts der Lockerunge­n in vielen anderen Ländern nicht den Sinn dieser Regelung, sagte Lundgren. Easyjet fürchtet wie andere Airlines, dass das viele Menschen vom Reisen abhalten könnte. Großbritan­nien ist offizielle­n Statistike­n zufolge das Land mit den meisten Coronatote­n in Europa. Der britischen Regierung wird vorgeworfe­n, viel zu spät auf die Pandemie reagiert zu haben. dpa

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Foto: AFP Flugzeuge der britischen Fluggesell­schaft Easyjet stehen auf dem Flughafen London Southend.

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