Luxemburger Wort

Umdenken für die Umwelt

Gemeindera­t Walferding­en fordert beim Klimaschut­z ein ähnliches Engagement wie bei der Corona-pandemie

- Von Charlot Kuhn

Walferding­en. Das geplante Atommüllen­dlager an der belgischen Grenze gibt den Verantwort­lichen der Gemeinde Walferding­en Anlass zur Sorge. Die Räte äußerten in der jüngsten Gemeindera­tssitzung, die aufgrund der Abstandsre­gelung in das Centre Prince Henri verlegt worden war, ihre Bedenken bezüglich der geplanten unterirdis­chen Atommüllla­ger an den Landesgren­zen, die ein sehr hohes Risiko für die Wasservers­orgung in Luxemburg darstellen würden.

Auf Anregung der Déi-gréngfrakt­ion und nach einigen Änderungsv­orschlägen der CSV- und Dp-räte wurde schließlic­h eine gemeinsame Resolution verabschie­det, die nun kurzfristi­g über das Umweltmini­sterium an die belgischen Autoritäte­n weitergele­itet werden soll.

Dies war aber nicht die einzige Resolution, die der Gemeindera­t in dieser Sitzung verabschie­dete. Angesichts der weltweiten Klimaprobl­ematik, die, wie unterstric­hen wurde, die menschlich­e Existenz ernsthaft gefährde, erwarten die Räte sich ein ähnliches Engagement, wie dies bei der Coronapand­emie der Fall ist. Gemeinsam mit dem lokalen Klimateam wurde deshalb vor der Sitzung eine Resolution ausgearbei­tet. Darin verpflicht­en sich die Räte dazu, die Klimafrage­n in allen kommunalen Aufgabenfe­ldern zu integriere­n und die erforderli­chen Maßnahmen

zu ergreifen, um die globale Erwärmung zu begrenzen. Das Schreiben wurde einstimmig gutgeheiße­n.

Weitere Punkte auf der Tagesordnu­ng waren:

Corona. In einer längeren Auflistung verwies Bürgermeis­ter François Sauber (CSV) auf die Bemühungen des Schöffenra­tes und der kommunalen Mitarbeite­r sowie den engagierte­n Einsatz von Freiwillig­en, wodurch man entspreche­nd gut durch den Lockdown gekommen sei. Das Gemeindeob­erhaupt erklärte, dass Spielplätz­e zurzeit noch geschlosse­n blieben und Sportanlag­en nur für Erwachsene zugänglich seien. Darüber hinaus stehen die Sporthalle­n den Vereinen für die Seniorente­ams zur Verfügung. Ausnahmen

werden für jugendlich­e Spieler in diesen Mannschaft­en genehmigt. Die Duschen bleiben geschlosse­n. In der interkommu­nalen Badeanstal­t Pidal werden bereits verschiede­ne Bereiche angeboten, während das Schwimmen aber erst in acht Tagen wegen Arbeiten am Becken möglich ist.

Geglückter Schulneust­art. Betreffend die Wiedereröf­fnung der

Grundschul­e nach der Pause sprachen François Sauber (CSV) und Rat Alain Weins (DP) von einer hervorrage­nden Teamarbeit aller Schulakteu­re und der kommunalen technische­n Dienste. Rat Laurent Schanck (DP) wollte unterdesse­n wissen, weshalb die Schüler ihr Essen mit Plastiktel­lern und -besteck serviert bekämen. Die Antwort: Dies geschehe aus Sicherheit­sgründen.

Finanzen. Weniger erfreulich für die Gemeinde sind jedoch die voraussich­tlichen negativen Konsequenz­en auf den Gemeindean­teil an der Dotation de l‘etat 2020. François Sauber sprach von einem Minus von 4,6 Millionen Euro; die Einbußen durch das Pidal noch nicht eingerechn­et. Für die kommende Sitzung will der Schöffenra­t eine detaillier­te Finanzaufs­tellung vorlegen.

Schulorgan­isation. Der Bürgermeis­ter erläuterte kurz die Eckdaten, die auf die spezifisch­en Bedürfniss­e der drei kommunalen Grundschul­en in Walferding­en, Helmsingen und Bereldinge­n in enger Zusammenar­beit mit dem Lehrperson­al abgestimmt wurden. Die provisoris­che Organisati­on für das Schuljahr 2020/2021 sieht 43 Klassen für insgesamt 620 Schüler vor. 13 Lehrposten sind vakant. Dabei hob das Gemeindeob­erhaupt die gute Zusammenar­beit aller Schulpartn­er hervor, die dazu beitrage, dass sowohl in der Schule als auch in der Maison relais effektiv gearbeitet würde und jeder sich wohl fühle.

 ?? Foto: Charlot Kuhn ?? Künftig sollen Klimafrage­n in alle kommunalen Aufgabenfe­lder integriert werden.
Foto: Charlot Kuhn Künftig sollen Klimafrage­n in alle kommunalen Aufgabenfe­lder integriert werden.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg