Planänderung in Mersch
Aus der Filiale des Lycée classique Diekirch wird eine internationale Schule – Die Gemeinde ist wenig begeistert
Mersch. Die große Überraschung bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates in Mersch kam ganz zum Schluss. Nämlich, als Rat Claude Adam (Déi Gréng) die Frage stellte, wie der Informationsstand des Schöffenrats zu den Projekten einer neuen Schule auf dem Gebiet der Gemeinde Mersch sei. Die drei Angesprochenen tauschten daraufhin vielsagende Blicke, bevor Schöffe Michel Reiland (CSV) die Katze aus dem Sack ließ: In Mersch soll eine internationale Schule entstehen.
Derzeit läuft bekanntlich der Neubau der Merscher Filiale des Lycée classique Diekirch (LCD). Um den Schulstart darin vorzubereiten, hat eine Arbeitsgruppe des Kolléisch ein Konzept ausgearbeitet, wie man sich die Zukunft des Unterrichts darin vorstellt. Vom Bildungsministerium habe es dann aber geheißen, dass dieses eigene Pläne für den Standort habe, so Reiland. Nämlich, dass in Mersch eine internationale Schule entstehen soll, die für Kinder im Grundschulalter bis hin zum Sekundarschulabschluss gedacht sei.
Anne Beffort zu Ehren
Der Unterricht soll auf Englisch gehalten werden und die Organisation wird sich an dem bereits bestehenden Konzept in Differdingen orientieren. Ein Name für diese Schule steht auch schon fest: Das neue Gebäude soll Annebeffort-schule heißen.
Wie Michel Reiland betonte, stoße einem bei dem Projekt vor allem sauer auf, dass durch die Beschränkung auf Englisch als Unterrichtssprache die Merscher Kinder de facto von der Schule ausgeschlossen werden. Wenn schon kein klassisches Luxemburger Lyzeum mehr vom Ministerium gewollt werde, dann bestehe man darauf, dass zumindest auch Deutsch und Französisch angeboten werden, betonte er weiter.
Auch Bürgermeister Michel Malherbe (DP) zeigte sich wenig erfreut über die Nachrichten. „Ich sehe zwar ein, dass Unterrichtsminister Claude Meisch in letzter Zeit viel zu tun hatte, aber vom Ministerium haben wir bisher zu diesem Thema noch gar nichts erfahren.“
Dauerbrenner Verkehr
Auch die Aussicht auf den zusätzlichen Verkehr sah Malherbe mit gemischten Gefühlen: „Es ist ja nicht so, als ob wir hier nicht schon genug Verkehr hätten.“Bereits im Herbst soll die erste Klasse
eingeschult werden, wie es hieß. „Angesichts der kurzen Frist wäre es höchste Zeit, dass das Ministerium sich mal äußert“, so die Forderung des Bürgermeisters.
Rue Grande-duchesse Charlotte. Im Februar 2018 hatte der Gemeinderat die Erneuerung der Hauptgeschäftsstraße zwischen der Eischbrücke und dem Kulturhaus beschlossen. Der Beginn der Arbeiten ist bisher aber noch nicht erfolgt. In der Zwischenzeit hat die Straßenbauverwaltung aber auch die Sanierung und Erneuerung der Brücke erarbeitet. Die entsprechenden Pläne wurden nun vom Gemeinderat gutgeheißen. Am Bauwerk werden sämtliche Vorkehrungen getroffen, um den zukünftigen Anforderungen an die sanfte Mobilität gerecht zu werden. Die Hoffnung besteht nun, die beiden Baustellen zu koordinieren und gleichzeitig fertigzustellen. Bürgermeister Malherbe hoffte weiter, dass der Baubeginn in Kürze erfolgen kann.