Neues Kulturzentrum in Garnich geplant
Die Gemeinde lässt sich das Gebäude samt großem Saal mit 644 Sitzplätzen 4,2 Millionen Euro kosten
Garnich. Das „Veraïnshaus” in Garnich, das Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut und im Laufe der Zeit mehrmals vergrößert wurde, entspricht nicht mehr den Bedürfnissen der Lokalvereine. So entschloss sich der Schöffenrat zu einem kompletten Neubau, dessen Vorplanung dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vorgestellt wurde. Laut Architekt Albert Goedert vom Büro Beng bildete das Hauptgebäude die größte Herausforderung. Es soll sich auf mehreren unterschiedlichen Ebenen befinden.
Die Räumlichkeiten der Musikgesellschaft bleiben bestehen und werden in das Projekt eingegliedert. Auf der Seite der Rue des Sacrifiés entsteht ein komplett neues Gebäude mit Eingangshalle und überdecktem Vorplatz. Das Erdgeschoss ist geprägt von einem 323 Quadratmeter großen Saal mit einer Bühne und 644 Sitzplätzen. Dort entsteht ebenfalls eine Gastwirtschaft mit Kegelbahn und Kücheneinrichtung.
Im ersten Stockwerk sind zwei geräumige Säle für die Musikgesellschaft sowie zwei weitere Vereinssäle untergebracht. Der Architekt hob besonders die nach Süden ausgerichtete Fassade hervor, die sich für eine Fotovoltaikanlage
eigne. Beim aktuellen Planungsstand liegt dem Gemeinderat ein Vorprojekt mit einem Kostenpunkt in Höhe von 4,2 Millionen Euro vor. Bürgermeister Georges Fohl zufolge kam das Projekt gut bei den Vereinsverantwortlichen an. Auch passe sich das künftige Kulturzentrum dem ländlichen Raum an, so der Bürgermeister. Einziges Problem sei der Mangel an Parkplätzen im Umfeld des Neubaus. Die
Gemeindeverwaltung versucht daher ein Nachbargrundstück zu erwerben was 36 Stellplätze ermögliche.
Was das Timing der Arbeiten betrift, dürfte der Abriss des „Veraïnshaus“erst im Februar 2021 eingeleitet werden, um den Vereinigungen zu ermöglichen, noch ihre Jahresversammlung abzuhalten. Laut Georges Fohl dürfe man mit einer staatlichen Unterstützung in
Höhe von 15 Prozent rechnen. Das Projekt wurde einstimmig angenommen.
Gemeindefinanzen. Laut Schöffe Arsène Muller wird die Gemeinde Garnich für das laufende Jahr 1,24 Millionen an staatlicher Unterstützung einbüßen. Dank Haushaltsüberschuss und Reservefonds hält sich laut ihm der Impakt der Pandemiekrise auf die Gemeindekasse in Grenzen. Auch erhalte man noch 800 000 Euro Unterstützung für das Dorfzentrum in Kahler, so der Schöffe.
Schulorganisation. Rat Serge Backendorf stellte dem Gemeinderat die Schulorganisation 2020/21 vor. Mit 200 auf 13 Klassen aufgeteilten Kindern bleibt die Schülerzahl praktisch dieselbe wie 2019/20. Weil aber vonseiten des Bildungsministeriums Schulstunden wegfallen, werden die Klassen um zwei Einheiten reduziert. Der Präsident der Schulkommission erwähnte ebenfalls die Rentrée, die dank eines „tadellosen Zusammenspiels“aller Beteiligten ohne Probleme über die Bühne ging.
Musikschule. Die Gemeinde Garnich investiert 230 595 Euro in die Musikerziehung wobei insgesamt 66 Schüler in der regionalen Musikschule Westen eingeschrieben sind. Neu ist, dass ab kommendem September drei Kinder aus der Gemeinde Garnich eine Klasse für Kammermusik besuchen. Bürgermeister Fohl sprach sich für eine Harmonisierung der Kostenbeteiligung aus, welche in Garnich seit 1998 25 Euro beträgt.
Vereinssubsidien: 23 Lokalvereine haben ihren Antrag eingereicht und teilen sich insgesamt 20 350 Euro. Luwo