Führungsarbeit „op der Fabrik“
Gemeinderat Préizerdaul tagt wegen der Corona-pandemie bis auf Weiteres im Kulturzentrum in Platen
Préizerdaul. Die Corona-krise ist an den Gemeinderatstischen des Landes weiterhin allgegenwärtig, und dennoch entbindet sie die Kommunen nicht von der Bewältigung ihrer herkömmlichen Aufgaben. Im Préizerdaul, wo die Ratsmitglieder aufgrund der Pandemie zurzeit im Kulturzentrum „op der Fabrik“tagen, widmete man sich jüngst denn auch wieder verstärkt dem Tagesgeschäft.
Restantenetat. So legte Einnehmerin Astrid Kaufmann-origer den Räten zunächst den Restantenetat vor, demzufolge der Gemeinde zurzeit noch 56 238 Euro bei säumigen Schuldnern einzutreiben bleiben.
Allein 26 000 Euro entfielen dabei auf eine Person, mit der man nun aber noch ein letztes Mal nach einer Konsenslösung suchen wolle, so Bürgermeister Marc Gergen. Entlastungen wurden nicht beantragt.
Dorfladen. Einen Pachtvertrag unterzeichneten die Räte mit der Gesellschaft „Kuerf a Coquelicot“, die am Standort des ehemaligen Depot Ensch an der Hauptstraße in Bettborn einen neuen Dorfladen
betreiben will, der unter anderem auch Regionalprodukte in seinem Angebot führen soll. Die Monatsmiete beträgt zunächst 500 Euro. Im Anschluss an einige noch ausstehende Vorarbeiten
soll das Geschäft noch in diesem Jahr eröffnen, wie es hieß.
Maison Schlesser. Einstimmig bewilligten die Ratsmitglieder auch ein Kaufvorhaben, mit dem sich die Gemeinde zum Preis von 1 725 000 Euro das ehemalige Wohnhaus Schlesser an der Rue de l’ecole sichert. Da sich die zunächst geplante Einrichtung von Büroräumen für den technischen Dienst aufgrund des Gebäudezustands wohl doch als schwierig erweist, müsse man sich demnächst aber nochmals Gedanken über den späteren Verwendungszweck machen. Wichtig sei vorerst aber einmal, das Gebäude im direkten Umfeld des Gemeindeund Grundschulkomplexes in kommunaler Hand zu wissen, so Bürgermeister Gergen.
Bauschuttdeponie. Zum Gesamtpreis von 299 200 Euro verkauft man der Betreibergesellschaft der Bauschuttdeponie, Recyfe, indes zwei Waldparzellen, die das Unternehmen zur Anlegung der geplanten Umgehungsstraße in Richtung Deponie benötigt. Die Zustimmung erfolgte bei der Gegenstimme von Rat Tom Schaus und der Enthaltung von Rat René Zigrand allerdings nur mehrheitlich. Schaus etwa hatte an einer seines Erachtens nicht strikt genug formulierten Klausel Anstoß genommen.
ipad-zuschlag. Bei den Gegenstimmen der Räte Mareike Bönigk und René Zigrand wurde ferner noch beschlossen, den Ratsmitgliedern bei der Anschaffung eines ipads oder Tablets für die Arbeit im Gemeinderat einen Fixzuschlag von 1 000 Euro zu gewähren. Die Bedeutung einer guten informatischen Ausstattung sei gerade auch in der Coronakrise deutlich geworden. Die Räte Zigrand und Bönigk waren derweil der Meinung, dass jeder am Ratstisch sehr wohl imstande sein sollte, sich die ihm notwendige Hardware für sein politisches Engagement selbst zu finanzieren.