Das Tischtuch ist zerschnitten
Fehlende Arbeitsbasis: In der Gemeinde Waldbredimus treten die zwei Schöffen wegen Konflikten mit dem Bürgermeister zurück
Waldbredimus. Es war schon lange kein Geheimnis mehr: Die Zusammenarbeit zwischen den Schöffen der Gemeinde Waldbredimus und dem Bürgermeister Louis Oberhag lief nicht rund. Am Donnerstag dann der finale Schlussstrich: Die zwei Schöffen Trine Guldager Bodker und Jean-paul Thiltges legen ihr Schöffenamt nieder und ziehen sich aus dem Gemeinderat zurück. „Es hat nicht mehr funktioniert, wir waren kein Team“, sagt Jean-paul Thiltges gegenüber dem LW. Innerhalb des Schöffenrats habe es „verschiedene Meinungen über die Führung und über Prioritäten“gegeben, sodass man nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner gekommen sei.
Auf ihre Demission angesprochen, erklärt Trine Guldager, der
Informationsfluss zwischen Bürgermeister und Schöffen sei „sehr schlecht verlaufen“. Es sei zuletzt unmöglich gewesen, konkrete Projekte umzusetzen. Zudem liege der Fokus des Bürgermeisters, der in vielen Gremien vertreten sei, nicht genug auf der Gemeinde. Die beiden Schöffen waren auf einer Liste mit Louis Oberhag in die Gemeindewahlen gezogen.
Durch die Demission der zwei Ratsmitglieder werden laut Gesetz Komplementarwahlen notwendig. Wie viele Posten zu besetzen sind, steht noch nicht abschließend fest. Hinter vorgehaltener Hand verlautete gestern, noch weitere Ratsmitglieder könnten ihr Mandat niederlegen. Durch den Rückzug der Schöffen und die Komplementarwahlen gerät der Zeitplan bei der geplanten Fusion mit der Gemeinde Bous ins Wackeln. Am Donnerstag verlautete im Gemeinderat Bous Kritik, vonseiten der Gemeinde Waldbredimus gebe es in puncto Fusion keine Fortschritte.
In den vergangenen Jahren hatte die Gemeinde Waldbredimus mit Pannen und Affären auf sich aufmerksam gemacht. So hatte sie einen externen Berater, einen ehemaligen Gemeindebeamten, mit Sachgeschenken in Höhe von 10 000 Euro bedacht. Schöffin Guldager hatte den Vorfall aufgearbeitet.
Zudem wurde die Trintinger Kirche durch ein Versehen dem Kirchenfonds übergeben, obwohl der Gemeinderat dafür gestimmt hatte, sie zu behalten. vb