Eine skurrile Tradition
Auf die Taufe des Jungpiloten Jules wurde am 17. Mai – natürlich unter Einhaltung aller Abstands- und Sicherheitsregeln – nicht verzichtet. Bei dieser Tradition wird dem Neuling der Hintern symbolisch versohlt. Dies dient als eine Art „Vorbereitung“des Körperteils auf die kommenden Thermikflüge. Zurück geht die amüsante Tradition auf eine wahre Begebenheit aus den 1920er-jahren: Ein junger Flugschüler aus Oldenburg hatte sowohl sein Hobby als auch den ersten Alleinflug, den er auf der Wasserkuppe in Hessen absolvierte, vor den Eltern geheim gehalten. Da eine Lokalzeitung aus seiner Heimat über das Ereignis berichtete, erfuhr sein Vater davon und verpasste dem Filius eine Tracht Prügel. Der hessische Luftfahrtpionier Carl Oskar Ursinus führte aus Solidarität mit dem jungen Burschen das „Hinternversohlen“als offiziellen Brauch ein – wobei den Piloten dabei statt fester Schläge meist nur ein Klatscher auf den Po erwartet.