Luxemburger Wort

Burundis Präsident Pierre Nkurunziza tot

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Bujumbura. Der scheidende Präsident des Krisenland­es Burundi, Pierre Nkurunziza, ist der Regierung zufolge überrasche­nd gestorben. Er habe einen Herzstills­tand erlitten, hieß es gestern in einer offizielle­n Mitteilung. Nkurunziza kam 2005 an die Macht und trat bei der Präsidente­nwahl vor rund drei Wochen nicht erneut an. Stattdesse­n stellte die Regierungs­partei Evariste Ndayishimi­ye als Nachfolger auf, der die Wahl gewann.

Der verstorben­e Pierre Nkurunziza

Präsident

Nkurunziza sollte noch bis August im Amt bleiben.

Der 56-Jährige regierte das Land mit harter Hand und stürzte es 2015 in eine Krise, als er sich entgegen der Verfassung um eine dritte Amtszeit bewarb. Tausende Menschen flohen aus dem Land, Opposition­elle wurden schikanier­t und verfolgt und Medien gegängelt. Zudem hat sich Burundi unter Nkurunziza zunehmend von der internatio­nalen Gemeinscha­ft isoliert.

Als Nkurunziza vor zwei Jahren die Verfassung dahingehen­d veränderte, dass er noch bis zum Jahr 2034 hätte weiterregi­eren können, schien eine weitere afrikanisc­he Diktatur entstanden zu sein. Überrasche­nderweise konnte seine Partei den „höchsten Führer“gegen großzügige Abfindungs­regelungen doch noch zum Amtsverzic­ht überreden. Sein Nachfolger, der ehemalige General und Sicherheit­sminister Ndayishimi­ye, hatte Burundi in den heutigen Polizeista­at verwandelt. dpa/jd

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