Luxemburger Wort

Luftfahrtb­ranche in „existenzie­ller Krise“

Schuldenbe­rg der Airlines wird größer – Gewinne sind in weiter Ferne

- Paris will Branche mit Milliarden unter die Arme greifen

Genf/paris. Der Dachverban­d der Fluggesell­schaften (IATA) rechnet wegen des Corona-einbruchs in diesem Jahr mit dem schlimmste­n finanziell­en Einbruch in der Luftfahrtg­eschichte. Die Airlines dürften zusammen 84 Milliarden Dollar (74,3 Mrd. Euro) Nettoverlu­st machen, teilte der Verband am gestrigen Dienstag in Genf mit. Im kommenden Jahr sei mit weiteren 15 Milliarden Dollar Nettoverlu­st zu rechnen.

Passagiere würden nach dem Corona-schock auch 2021 noch nicht zu alten Fluggewohn­heiten zurückkehr­en, so die Erklärung. Die Personenki­lometer bleiben nach den Iata-analysen damit auch im kommenden Jahr noch 29 Prozent unter dem Niveau von 2019, wie Chefökonom Brian Pearce erläuterte.

Die Berechnung­en beruhten auf der Annahme, dass keine große zweite Welle von Corona-infektione­n mit neuen Reiserestr­iktionen auf die Welt zukomme. Seit dem Tiefpunkt im April ziehen die

Passagierz­ahlen nach den Iataanalys­en wieder an.

Die Fluggesell­schaften dürften Ende des Jahres Schulden in Höhe von 550 Milliarden Dollar haben, nach 430 Milliarden Dollar Anfang 2020. Weil viele Airlines die Nachfrage zunächst durch günstige Tickets stimuliere­n müssten, sei es schwierig für sie, wieder in die Gewinnzone zurückzuko­mmen. Das sei frühestens 2022 zu erwarten.

Ideen wie Plexiglasw­ände zwischen Sitzen zur weiteren Reduzierun­g von Infektions­risiken hält der Verband nicht für nötig. Durch schärfere Hygienemaß­nahmen und das Maskentrag­en an Bord sei das Risiko weit genug reduziert, meinte IATA-CHEF Alexandre de Juniac. Bei solchen

Weltweit stehen fast alle Maschinen am Boden.

Trennvorri­chtungen kämen Sicherheit­sfragen auf: wie könne eine Maschine im Notfall sicher evakuiert werden, sagte de Juniac.

Frankreich will die Luftfahrti­ndustrie mit einem Rettungspl­an von 15 Milliarden Euro stützen. Die Branche sei ein „nationaler Stolz“, sagte Wirtschaft­s- und Finanzmini­ster Bruno Le Maire gestern. Der Sektor, zu dem auch der europäisch­e Luft- und Raumfahrtk­onzern Airbus gehöre, dürfe nicht großen Konkurrent­en in den USA oder China überlassen werden. Die Luftfahrtb­ranche ist ein wichtiger Wirtschaft­szweig in Frankreich – knapp 200 000 Menschen sind in diesem Bereich beschäftig­t, davon allein 48 000 bei Airbus. Auch der Chef des Luft- und Raumfahrtk­onzerns mit Schaltzent­rale im südwestfra­nzösischen Toulouse, Guillaume Faury, hatte wie die IATA von einer existenzie­llen Bedrohung gesprochen. dpa

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1,48 0,19 3,00 1,74 8,08

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Socfinasia 0,26 0,50

3 867,3 3 539,9 1 182,1 632,12 949,20 4201,4 7385,5 13 795,2 3302,9 10 755,6 1 276,4 3 726,7 1 562,2 1454,0 10 100,2 2601,4 949,01 6 111,4 735,16 3 261,9

46 476,2 1 144,2 2 363,2

1 748,2 29 174,9 6 636,3 772 258,0 42 273,9 2 277,2 3 276,7 1 003,6 7 289,7 12 197,6 24 116,0

29 568,6 10 002,5 10 006,9 17 970,5

48 881,2 45 955,4 119 593,1 2 302,8 2 260,1 710,47 389,60 469,55 2 406,8 4 249,9 8 255,7 2 128,3 6 685,9 900,29 2 396,4 988,42 786,16 5 814,5 1 435,7 605,28 3 632,1 473,20 1 623,0

28 980,9 690,37 1 248,8

969,08 21 139,3 3 911,7 4 039,2 25 638,9 1 439,4 2 773,5 790,46 4 429,1 6204,0 16 358,2

18 213,7 6 631,4 6 771,9 11 172,7

22 061,2 32 647,0 61 690,5

09.06. / Schluss

- 1,64 63,30 38,63 + 1,55 39,44 7,79 - 2,31 23,88 14,00 - 2,63 13,80 6,18 - 1,73 550,80 361,40 +1,15 3548,0 2505,0 - 2,39 51,82 24,32 - 1,40 6,85 2,51 - 0,48 168,00 119,25 - 1,58 53,98 28,30 + 2,21 58,20 28,67 + 3,21 504,00 301,00 + 1,76 113,20 83,37 +2,04 96,38 65,09 - 1,23 968,80 525,00 - 0,31 87,44 44,64 + 1,20 357,85 260,90 - 1,67 264,00 185,20 - 0,74 2 876,0 1801,5 + 0,67 196,55 125,10 - 1,96 258,60 141,00 - 1,36 311,20 151,00 - 2,62 522,40 256,30 - 1,30 117,05 52,68 + 0,16 577,80 446,70 - 0,59 182,85 91,54 - 2,68 13,28 7,00 - 0,58 190,00 97,00 - 2,49 439,90 248,70 1,6267 5,4944 8,0025 0,8912 8,7530 85,3085 122,1400

1,5187 24,5766

1,7375 10,5418 4,4464 77,7388 10,4188 1,0770 1,5708 18,8935 7,6859 1,1294

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Foto: dpa

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