Filme online
Das Filmfestival Champselysées aus Frankreich ist noch ein junges Festival – gestern Abend hat die neunte Auflage begonnen, natürlich nur online. Das Festival hat sich zum Ziel gesetzt, unabhängige Filmproduktionen aus Frankreich und den USA zu fördern. Und auch wenn Corona den geplanten Ablauf bei diesem Festival unmöglich gemacht hat, so hielt die Festivalleitung trotzdem an einer Online-ausgabe fest, um so das Band, das etliche seit einigen Jahren zu diesem Festival verbindet, nicht brechen zu müssen. Sämtliche Produktionen, Kurz- und Langspielfilme, werden in verschiedenen Kategorien täglich online gestellt, wobei jeweils 500 virtuelle Plätze vergeben werden. Man muss sich wohl beim Festival einschreiben, man braucht aber nicht für die Vorführungen zu zahlen. Eröffnungsfilm gestern Abend war übrigens eine Luxemburger Koproduktion, „Jumbo“, der Debütfilm der belgischen Regisseurin Zoé Wittock, der von der Luxemburger Filmgesellschaft Les Films Fauves koproduziert und bereits bei wichtigen Festivals in Sundance, Berlin und Gérardmer vorgestellt wurde. Der Streifen ist übrigens für kommenden 1. Juli in Frankreich in den Kinos programmiert. Erzählt wird eine unkonventionelle Liebes- und Coming-out-geschichte zwischen einer jungen Frau und einem Jahrmarktsfahrgeschäft. Ehrengast des Festivals ist derweil der britische Filmregisseur Stephen Frears („Victoria & Abdul“„The Queen“, „Hi-lo Country“), der auch für eine Masterclass zur Verfügung steht, die heute um 18 Uhr auf der Webseite und der Facebook-seite des Festivals live ausgestrahlt wird, die man sich später aber auch im Replay anschauen kann. Zehn Langspielfilme stehen bei diesem Festival im Wettbewerb, darunter „Retiens Johnny“, ein Dokumentarfilm von Simon Depardon, Baptiste Drouillac und Arthur Verret. Die Filmemacher haben über längere Zeit Fans der im Dezember 2017 verstorbenen französischen Musiklegende Johnny Hallyday begleitet, die sich jeden Monat einmal in der Eglise de la Madeleine in Paris treffen, um dort den Tod ihres Idols zu beweinen. Am 15. Juni wird diese Produktion um 18 Uhr freigeschaltet. Ein weiterer Dokumentarfilm als Tipp: „Grève ou crève“, der Debütfilm von Jonathan Rescigno, der in Berlin in der Sparte Forum gezeigt wurde, ein Porträt der krisengeschüttelten Stadt Forbach in Lothringen.
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